Tiefensee: Deutschland braucht starke Solarindustrie

Strikt gegen Strafzölle

Erfurt. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) geht trotz der Insolvenz des Solarzellenherstellers Solarworld von einem Wiedererstarken der Branche in Deutschland aus. „Deutschland muss weiterhin in der Wachstumstechnologie Photovoltaik vertreten sein, nicht zuletzt, um Forschung und Entwicklung weiter finanzieren zu können“, sagte der SPD-Politiker der „Welt am Sonntag“. „Sonst geht es uns wie bei der Batterietechnik, bei der die Asiaten alle Patente anmelden und wir schauen in die Röhre, weil wir die Elektrochemie-Lehrstühle abgeschafft haben.“ Tiefensee sagte, er hoffe, dass Solarworld-Gründer Frank Asbeck sich mit einer neuen Gesellschaft am Standort Arnstadt in Thüringen gut aufstelle und möglichst viele Arbeitskräfte in dem Land halte. Bisher ist von rund 180 weiterhin bestehenden Jobs die Rede, ein Bruchteil der früheren Stellenanzahl. „Ich gehe davon aus, dass die Belegschaft später wieder wächst“, sagte Tiefensee der Zeitung. Die geplante Produktion von 400 Megawatt pro Jahr sei mit einer derart geringen Belegschaft kaum zu bewerkstelligen. Zudem sprach sie Tiefensee strikt dagegen aus, Strafzölle für chinesische Produkte zu senken. +++