Täter von Halle streamte Tat im Internet

Der Täter von Halle (Saale) streamte seine Tat offenbar im Internet. Wie NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Sicherheitskreise berichten, heißt der mutmaßliche Täter Stephan B. Das Video liege den Ermittlungsbehörden inzwischen vor, hieß es. Ausschnitte und Einzelbilder daraus waren bereits am Nachmittag in sozialen Netzwerken geteilt worden, die Authentizität war aber lange unklar. Unklar war auch, ob die Tat live gestreamt wurde, oder ob ein Video zeitversetzt vom Täter hochgeladen wurde, wie NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichten. Das Vorgehen erinnert nach Angaben aus Sicherheitskreisen an das Vorgehen des Täters im neuseeländischen Christchurch. Nach den bisherigen Erkenntnissen handelt es sich wohl um einen Einzeltäter. Es wird allerdings weiter ermittelt. Ein rechtsextremer Hintergrund gilt inzwischen als höchstwahrscheinlich. Der Mann hatte am Mittag in Halle in unmittelbarer Nähe einer Synagoge zwei Menschen er schossen.

Chef von Israels Blau-Weiß-Bündnis: Tat von Halle muss „Weckruf sein“

Der Vorsitzende des israelischen Mitte-Bündnisses „Blau-Weiß“, Benny Gantz, hat nach dem Angriff zum verstärkten Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen. „Das schreckliche Bild von Juden, die sich an Jom Kippur in ihrer Synagoge auf deutschem Boden verbarrikadieren, muss ein Weckruf sein“, sagte Gantz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Antisemitismus müsse „mit aller Kraft bekämpft“ werden. Das schließe die „Verbreitung von Hassbotschaften im Internet ein“. Antisemitismus sei nicht nur eine Bedrohung für Juden, „sondern auch für die Substanz der deutschen Gesellschaft und für die demokratischen Werte, für die Deutschland erbittert gekämpft hat“, so Gantz weiter. Laut dem amtlichen Endergebnis kam das Mitte-Bündnis „Blau-Weiß“ von Gantz bei der israelischen Parlamentswahl Mitte September auf 33 Sitze, die Likud-Partei des amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu kam auf 32 Sitze. +++