Sylvia und Daniel Gericke betreiben den Campingplatz Hutten auch in Zukunft

„Meine Mutter war die Sonne, wir anderen die Planeten, die sie umkreisen“, erinnert sich Sylvia Gericke. Helga Herzog-Gericke war nicht nur Mittelpunkt ihrer Familie, sie war auch das Herzstück des Campingplatzes Hutten-Heiligenborn. Als sie nach kurzer Krankheit im März dieses Jahres mit 65 Jahren verstarb, mussten die Angehörigen nicht nur ihren Tod verkraften, sondern auch die schwierige Entscheidung treffen, wie es mit dem Campingplatz weitergeht. Die Umstände waren gar nicht so einfach. Sylvia Gericke (44) arbeitet als Beamtin bei der Stadt Frankfurt, ihr Bruder Daniel (34) ist beim Main-Kinzig-Kreis in Rodenbach beschäftigt. Und Vater Bernd immerhin schon 78 Jahre alt. Wie also sollte die Zukunft des beliebten Camping-Platzes aussehen? „Wir sind ein Familienbetrieb in vierter Generation. Deshalb kam ein Verkauf, eine Verpachtung oder die Einstellung eines Geschäftsführers nie in Frage. Das hätte uns das Herz gebrochen“, sagt Sylvia Gericke.

Das bedeutet: Die beiden Geschwister betreiben den Campingplatz auch in Zukunft in Eigenregie. Und sie geben mächtig Gas. Auf dem 5,5 Hektar großen Gelände soll in den kommenden Monaten einiges passieren. „Im Haupthaus wollen wir den Sanitärbereich für die Frauen renovieren, außerdem weitere Möglichkeiten zum Geschirrspülen schaffen“, sagt Daniel Gericke: Für die leerstehende Gaststätte wird ein Pächter gesucht, mit dem gemeinsam der Umbau konzeptioniert werden soll. Die Geschwister sprudeln nur so vor weiteren Ideen: „Wir möchten Mietwohnwägen aufstellen, eine Kooperation mit dem benachbarten Schwimmbad angehen und das Freizeitprogramm für unsere Gäste erweitern“, sagt Sylvia Gericke. Geplant sind hier unter anderem der Verleih von E-Bikes sowie kleinere Veranstaltungen. Aber dies alles sollen nur die ersten Schritte sein.

120 Plätze für Dauercamper sowie 40 für Urlauber hat der Camping-Platz in Hutten-Heiligenborn zu bieten. Zu zahlreichen Gästen, die aus vielen Ländern Europas kommen, besteht ein seit langen Jahren bestehendes, tiefes Vertrauensverhältnis, allerdings sind in jüngster Zeit auch eine große Zahl an neuen Besuchern dazugekommen. „Im Zuge von Corona haben sich viele Menschen einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil angeschafft, um flexibler zu sein und eine neue Art von Urlaub auszuprobieren“, sagt Sylvia Gericke. Apropos Corona: Auch die Pandemie traf die Gerickes richtig hart. Während des ersten Lockdowns war der Campingplatz komplett geschlossen, im vergangenen Jahr durften in den Sommermonaten alle Gäste kommen, von Oktober bis zum Pfingstsonntag dieses Jahres waren wieder nur die Dauercamper zugelassen. Zurzeit läuft es wieder richtig gut. „An den Wochenenden sind wir ausgebucht“, sagt Sylvia Gericke mit Stolz. Und dabei strahlt sie über das ganze Gesicht. Sie und ihr Bruder haben schon viel erreicht und haben noch viel vor. Und die “Sonne” Helga Herzog-Gericke wäre stolz auf ihre Kinder. +++ pm

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