Studie: Personalmangel Haupthindernis für Innovationskraft von Firmen

Das ergab eine Innovationserhebung

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Die Innovationstätigkeit der deutschen Wirtschaft verliert deutlich an Schwung – und der Fachkräftemangel ist die Hauptursache dafür. Das ergab eine Innovationserhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Bundesregierung, über die das „Handelsblatt“ berichtet. Demnach steigerten die Unternehmen im Jahr 2018 ihre Ausgaben für neue Produkte und Prozesse zwar noch um gut vier Prozent auf insgesamt 173 Milliarden Euro.

2019 jedoch habe das Plus nach vorläufigen Daten lediglich noch 3,6 Prozent betragen. Und für 2020 würden sogar nur noch zwei Prozent Zuwachs erwartet, heißt es in der ZEW-Erhebung. Der Hauptgrund für die erlahmende Innovationsfreude sei erstmals nicht das Kapital, sondern fehlendes Personal. Schon für 2018 habe gut jedes dritte Unternehmen angegeben, dass der Fachkräftemangel seine Innovationsaktivitäten bremse. Das sei der höchste je gemessene Wert gewesen, heißt es in der Innovationserhebung weiter. „Um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu erhalten, müssen wir sicherstellen, dass eine ausreichende Anzahl von qualifiziertem Personal zur Verfügung steht“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) der Zeitung.

Ihr Ministerium wolle dies mit der Aufstockung des Meister-Bafögs unterstützen, die im August in Kraft treten soll, so die CDU-Politikerin weiter. Zugleich sind jedoch auch die Finanzierungsprobleme wieder deutlich gewachsen: Jedes vierte Unternehmen gebe an, dass Probleme bei der internen Finanzierung Innovationen behindern, jedes fünfte verweise auf Schwierigkeiten, Gelder für neue Produkte oder Verfahren von außen zu bekommen, heißt es in der Innovationserhebung. Damit seien diese Werte „aktuell wieder ähnlich hoch wie in den Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 bis 2012“, sagte ZEW-Experte Christian Rammer dem Blatt. +++