Studie: Mehrkindfamilien besonders von Armut gefährdet

Kinder

Berlin. Ein Viertel aller Familien mit mehreren Kindern verfügt nur über ein geringes Einkommen: Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hervor, über die das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet. Die Prognos-Expertise „Mehrkindfamilien in Deutschland“ beschreibt demnach deren oft prekäre wirtschaftliche Lage auf 90 Seiten. Bereits Eltern mit drei Kindern sollen laut Studie doppelt so oft armutsgefährdet sein wie kleinere Familien.

Viele würden über Schwierigkeiten klagen, eine bezahlbare Wohnung zu finden. 55 Prozent fänden ihre Bleibe zu klein. Die Forscher vermuten, ein Grund für das oft geringere Einkommen könnte sein, dass in vielen dieser Familien die Mutter nicht berufstätig ist. Sie schreiben: „Mit steigender Kinderzahl wächst die Wahrscheinlichkeit für lange währende Erwerbsunterbrechungen. Insgesamt bleiben 28 Prozent der Frauen mit drei oder mehr Kindern länger als zehn Jahre zuhause.“

Sie stellten fest, dass diese Familien sich eher finanzielle Unterstützung, etwa ein höheres Kindergeld, wünschen als mehr Krippenplätze. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte die Studie nicht öffentlich vorgestellt. Sie setzt darauf, dass Kinderwünsche durch mehr und bessere Kinderbetreuung realisiert werden können. Das sagte sie vergangene Woche bei einer Pressekonferenz in Berlin.