Studie: Deutsche unterschätzen ihren Fleischkonsum

"Wir müssen aufhören, uns selbst zu belügen"

Fleisch verpackt

Beim Gefühl dafür, wie viel Tier auf ihrem Esstisch landet, täuschen sich die Deutschen gewaltig. Im Schnitt 92 Gramm Fleisch und Wurst pro Tag glauben sie zu essen, gut 640 Gramm pro Woche, ergab, wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, eine Befragung der Unternehmensberatung Kearney. Tatsächlich lag der Verbrauch laut jüngsten vorläufigen Daten für 2020 bei fast 160 Gramm am Tag, also bei einem guten Kilo wöchentlich. Auf ein ganzes Jahr gerechnet esse der Durchschnittsdeutsche mithin umgerechnet fünf Hühner, ein Fünftel vom Schwein und zwei Prozent eines ganzen Rindes mehr als er denke. „Wir müssen aufhören, uns selbst zu belügen“, zitiert das Magazin den Autor der Kearney-Studie. Würden die Deutschen tatsächlich so wenig Fleisch konsumieren, wie sie meinen, kämen sie dem von Ernährungs- und Umweltexperten empfohlenen Verzehr von maximal 600 Gramm pro Woche nahe. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor zu viel Fleischkonsum, das Umweltbundesamt schloss sich dem kürzlich an und forderte eine Halbierung des Verbrauchs. Zwar sank der Fleischverzehr deutschlandweit vergangenes Jahr auf 57,3 Kilogramm pro Kopf, das niedrigste Niveau seit 30 Jahren, allerdings fiel der Rückgang im Vergleich zu 2019 mit 1,6 Prozent vergleichsweise gering aus. +++