Studie: 90 Prozent der 30- bis 40-Jährigen sind zufrieden

Das traditionelle Familienbild herrscht noch vor

Berlin. 90 Prozent der 30- bis 40-Jährigen bezeichnen sich als zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forsa-Instituts im Auftrag der Körber-Stiftung und mit Unterstützung der Wochenzeitung „Die Zeit“. Die Studie zeichnet das Bild einer pragmatischen Generation, die viele offene Wünsche an ihr Leben und ihre Arbeit hat, sich aber auch damit begnügen kann, was sie hat. Zehn Millionen Menschen zählen zu der Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen.

Sie verhalten sich nicht nur in Sachen Familie recht traditionell: Die Ergebnisse der Studie weisen insgesamt eine Kontinuität zwischen den „Babyboomern“ und ihren Nachfolgern auf. Beide Altersgruppen halten im Job dieselben Eigenschaften für besonders wichtig (jeweils zwei Drittel sagen: Verlässlichkeit, gefolgt von Teamfähigkeit). Sie setzen dieselben Prioritäten im Leben (Familie, Arbeit, Freizeit: alles sehr wichtig). Und sie wollen sich im Job vor allem wohlfühlen: Angenehme Kollegen sind ihnen noch wichtiger als ein gutes Gehalt. „Der Generationenbegriff wird überschätzt“, sagte Andreas Geis von der Körber-Stiftung der Zeitung: „Entscheidender dafür, wie man auf die Welt blickt, sind Bildung, Einkommen, Eltern und Freundeskreis.“ Fast zwei von drei Menschen zwischen 30 und 40 fühlen sich häufig oder sogar sehr häufig gestresst, mehr als in jeder anderen Altersgruppe.

Für jeden Zweiten sind Überstunden normal, jeder Neunte sitzt fast täglich länger im Büro. Wenn sie es sich aussuchen könnten, würden sie 31 Stunden die Woche arbeiten, im Schnitt sind es aber 38 Stunden. Knapp ein Drittel der 30- bis 40-Jährigen bevorzugt laut der Studie die klassische Aufteilung zwischen Mann und Frau. In 73 Prozent der jungen Familien arbeiten Mütter in Teilzeit oder bleiben ganz zu Hause. Das traditionelle Familienbild herrscht noch vor, neue Rollenerwartungen kommen nur verzögert in der Realität an. Eine gleichberechtigte Aufteilung, wie sie sich knapp 60 Prozent wünschen, leben bisher 18 Prozent. „Kollektive Muster verändern sich langsamer, als man denkt. Vielen Menschen, die sich eine andere Rollenverteilung wünschen, fehlen Vorbilder, aber häufig auch die finanziellen Möglichkeiten“, sagte Geis. +++