Studentenwerk Gießen weihte Studentenwohnheim „Leipziger Straße“ in Fulda ein

Komplett saniertes, denkmalgeschütztes Gebäude bietet 56 Studierenden ein neues Zuhause

Fulda/Gießen. „Jeder Platz zählt“, mit diesen Worten erinnerte heute der Geschäftsführer des Studentenwerkes Gießen, Ralf Stobbe, bei der Einweihungsfeier des neuen Studentenwohnheimes des Studentenwerkes Gießen in der Fuldaer Leipziger Straße an den Bedarf des bezahlbaren Wohnraumes, diesen die gute Entwicklung der Studierendenzahlen der Hochschule Fulda mit sich bringt. Wie Stobbe heute bekundete, freue er sich daher sehr, im Fuldaer Spar- und Bauverein einen Partner gefunden zu haben, der innerhalb von nur zwei Jahren den Ausbau studentischen Wohnraumes maßgeblich mit vorangetrieben habe. Mit der Einweihung des denkmalgeschützten, komplett sanierten Gebäudes, das das Studentenwerk Gießen für die kommenden 20 Jahre vom Fuldaer Spar- und Bauverein gemietet hat, wächst die Zahl der durch das Studentenwerk bereitgestellten Wohnheimplätze um 56 auf 363 Plätze.

Die 56 Einzelapartments in dem 5-geschossigen Gebäude sind alle möbliert und verfügen über eine Kochnische und ein eigenes Bad. Sie sind zwischen 18 und 29 Quadratmeter groß und kosten 315 bis 345 Euro warm inkl. aller Nebenkosten und Internet-Flat. Auch das Kellergeschoss können die Bewohner nutzen – hier stehen zwei Waschmaschinen und zwei Trockner, außerdem befinden sich hier ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. „Wer hier wohnt, ist mitten im Geschehen“, verwies Stobbe auf die Vorteile des Studentenwohnheimes, das „in Windeseile ausgebucht war“. Zentral gelegen, erreichen die Bewohner von ihrem neuen Zuhause aus binnen weniger Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad den Campus der Hochschule, den Bahnhof oder die Innenstadt.

Lothar Eich, Vorstandsmitglied des Fuldaer Spar- und Bauvereins, sprach in seinem Grußwort von einem „erneut guten Tag für Fulda“. Als eine der ältesten Genossenschaften Deutschlands, sehe sich der Fuldaer Spar- und Bauverein von je her in der Verantwortung, bezahlbaren Wohnraum in Fulda zu schaffen. Die ehemals nur wenigen sehr großen Wohnungen im 1929 errichteten Gebäude, waren - laut Eich - schlecht zu vermieten – der Bedarf an studentischem Wohnraum aber sehr wohl vorhanden. Von daher sei er dankbar gewesen, dass im Frühjahr 2015 Kontakte zum Studentenwerk geknüpft wurden und in der Folge durch die hochschulnahe Lage, schnell die Idee des Umbaus geboren war. Ca. 3 Millionen Euro hat der Fuldaer Spar- und Bauverein als Eigentümer in den vergangenen zwölf Monaten in die Sanierung des Gebäudes investiert. Die Umbaumaßnahmen übernommen hat das Architekturbüro REITH WEHNER STORCH, dem Eich „hervorragende Arbeit“ bescheinigte. Gerne zur Einweihungsfeier gekommen waren auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar und der Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld.

"Nach wie vor gibt es in Fulda einen großen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Studierende. Ich bin daher sehr froh, dass wir das neue Wohnheim in der Leipziger Straße pünktlich zum Semesterstart eröffnen konnten“, freute sich Khakzar. „Die Lage zur Hochschule ist optimal und die Qualität der neu renovierten Apartments ausgezeichnet", so Khakzar weiter. Angesichts der weiter steigenden Studierendenzahlen sei natürlich auch die Hochschule daran interessiert, ihren Studierenden ausreichend bezahlbaren Wohnraum innerhalb der Stadt bieten zu können. „Die Stadt Fulda hat in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe privater und öffentlicher Vorhaben zur Schaffung von studentischem Wohnraum gefördert, um den steigenden Studentenzahlen und dem stark wachsenden Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden“, griff Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld in seinem Grußwort den Wunsch von Khakzar auf.  Das Projekt in der Leipziger Straße, ist dabei ein besonders gelungenes Beispiel dafür, wie aus einem in die Jahre gekommenen, aber dennoch straßenbildprägenden Altbau ein schmucker Wohnkomplex werden kann, der nun - in idealer Lage zur Hochschule – unseren Studenten Unterkünfte zu erschwinglichen Preisen bietet. Wir sind glücklich, dass es uns in Kooperation mit dem Studentenwerk mit diesem und weiteren gut voranschreitenden Projekten, gelingen wird, die Zahl der Wohnheimplätze in öffentlicher Trägerschaft in kurzer Zeit annähend zu verdoppeln“, bekräftigte Wingenfeld.

Architekt Stephan Storch erinnerte in seiner Ansprache daran, dass das Gebäude ursprünglich „für ein bürgerliches Klientel konzipiert war“. Die rund 100 Quadratmeter großen 3-4 Zimmerwohnungen mit Küche, Speisekammer, Bad und kleiner Loggia mitten in der Stadt, seien aber immer weniger nachgefragt worden. Durch den Umbau der einzelnen Geschosse und den Ausbau des Dachgeschosses, konnte das Raumangebot erweitert werden, sodass ganze 56 Apartments entstanden sind. Bei der Planung des Dachausbaus habe der weitgehende Erhalt der historischen Konstruktion im Vordergrund gestanden, erläuterte Storch. Und auch die energetische Sanierung der Fenster mit dem Einsatz einer 6-teiligen Gliederung, habe dazu beigetragen, dass das Gebäude „sein ursprüngliches Gesicht“, wie es gemäß historischer Fotos überliefert ist, wiedererhalten habe. Erhalten werden konnten zudem die historischen Fliesen im Eingangsbereich und die Treppenkonstruktion, die marginal den heutzutage geltenden Sicherheitsbestimmungen angepasst wurde.

Bei einem abschließenden kurzen Rundgang erläuterte Storch zusammen mit Mitarbeitern des Studentenwerks den Teilnehmern weitere Komponenten der energetischen Sanierung, wie beispielsweise die Dämmung des Daches und der Kellerdecke oder den Einsatz einer neuen effizienten Gasheizung. +++ pm/ja

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5 Kommentare

  1. Wer sich an meiner Kritik bezüglich der Mietpreise im neu gebauten Studentenwohnheim Leipzigerstraße oder dem Studentenwohnheim in der Graf-Spee-Straße oder anderen Einrichtungen des Studentenwerks Giessen stösst, dem möchte ich mal in Erinnerung rufen - und ich verweise da auf Wikipedia bzw. die Satzungen der Studentenwerke - dass Studentenwerke in der Regel GEMEINNÜTZIGE Einrichtungen des öffentlichen Rechts sind.

    Sie sind natürlich gehalten, wirtschaftlich zu arbeiten.

    Jedoch frage ich mich: wenn es Wohnungsbaugenossenschaften wie dem Siedlungswerk oder dem Spar- und Bauverein in den letzten Jahren gelungen ist, in Fulda Wohnanlagen mit moderaten Mietpreisen (Kaltquadratmeter zw. 5,50 EUR bzw 7,50 EUR) wie z. Bsp. der Horasbrücke oder der Wohnanlage Wörthstraße 20-22 für ihre Mitglieder zu errichten und wenn es selbst heute Vermietern gelingt, Wohnungen für den sozialen Wohnungsbau zu errichten mit Quadratmeterpreisen von 4,50 EUR wie z. Bsp. in der Magdeburger Straße 25, dann sollte das gemeinnützige Studentenwerk Giessen, das doch auch die Interessen der Studierenden vertritt, in der Lage sein, günstigen und WIRKLICH bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu schaffen.

    Und nicht Sardinenbüchsen mit astronomisch hohen Mietpreisen, die man eher in die Kategorie "japanisches Luxusappartment auf 20 m²" einordnen müßte.

    Warum müssen es übrigens immer Singleappartments sein? Große Wohnungen kann man doch auch als WG´s nutzen. Sowas sollte doch dem Studentenwerk möglich sein.

  2. Korrektur!

    Die Mietpreise liegen in dem neuen Wohnheim wohl noch höher als ich dachte:
    http://www.studentenwerk-giessen.de/Studentisches_Wohnen/Wohnheime/Fulda/Leipziger_Stra%dfe/

    Das kleinste Appartment mit 18 m² kostet warm 315 EUR. Selbst bei Nebenkosten von geschätzt 115 EUR, also kalt 200 EUR geteilt durch 18 komme ich auf 11,11 EUR pro m² Kaltmiete. Mag sein, daß die Nebenkosten noch höher sind.

    Zum Vergleich: mein 39,36 m² Appartment in der Zeppelinstraße 9 beim Siedlungswerk kostet 270 EUR warm. Das sind bei Nebenkosten von ca. 100 EUR und einer Kaltmiete von 170 EUR also 4,32 EUR pro m² Kaltmiete.

    Was also soll an diesen neuen teuren Studentenappartments sozial oder bezahlbar sein? Rechnen tut sich das nur für die Betreiber, also das Studentenwerk und die beteiligte Wohnungsbaugesellschaft.

    Darum gehts also: möglichst viel Kohle machen!

    Und alteingesessene arme Menschen, die günstig wohnen wollen, irgendwann zu vertreiben. Denn Sozialmieter braucht dieses Land nicht!

  3. Alles wunderschön!

    Nur: das Gebäude hat oder gehört immer noch dem Spar- und Bauverein Fulda, wie auch das Siedlungswerk Fulda eine Wohnungsbaugenossenschaft. Diese Genossenschaften sind die Einzigen, die in Fulda wirklich bezahlbaren Wohnraum mit Kaltquadratmeterpreisen zwischen 4,50 und 5,50 EUR anbieten.

    Durch den Umbau und die Partnerschaft mit dem Studentenwerk Giessen wird es nun möglich, denselben Wohnraum, nach dem Umbau nur kleiner, für Kaltquadratmeterpreise zwischen 9 und 10 EUR oder darüber anzubieten. Da die ehemals grossen Wohnungen nun kleiner geworden sind, fällt die enorme Mietpreissteigerung nicht sofort auf. Für den Spar- und Bauverein also ein SEHR lukratives Geschäft.

    Als Mieter in der Zeppelinstraße 9 (Siedlungswerk) frage ich mich jedoch, wann meine Wohnanlage "dran" ist und für Studenten lukrativ umgebaut wird. Denn was dem Spar- und Bauverein recht ist, das wird irgendwann auch dem Siedlungswerk billig sein.

    Oder?

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