Stromtrasse: BUND bezweifelt Notwendigkeit des Ausbaubedarfs

Fulda. Der hessische Landesverband des BUND bezweifelt die Notwendigkeit des geplanten Ausbauumfangs des Stromnetzes zur Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes. Durch einen forcierten dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien mit konsequenten Effizienz-, Speicher- und Infrastrukturmaßnahmen kann der Ausbau des Übertragungsnetzes nach Auffassung des BUND und nach einer Studie von Prognos und IEAW von über 8.500 Km auf nur etwa 1.750 Km gesenkt werden, ohne eine Transitleitung durch Hessen.

Die deutliche Verringerung eines Übertragungsnetzausbaus könne nach Auffassung des BUND durch eine Intensivierung geplanter Maßnahmen erreicht werden, wie den verstärkten Ausbau der Windkraftnutzung an Land vor allem in Hessen, Bayern und -Baden-Württemberg, einen gebremsten Ausbau der teuren Offshore-Windenergie, den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung mit großen Wärmespeichern, verstärkte Einsparmaßnahmen, insbesondere in der Industrie, durch Lastmanagement und Nachfrageverschiebung, Spitzenabregelung erneuerbarer Energien und vor allem durch einen Verbrauchsvorrang der erneuerbaren Energien vor Kohlestrom.

Der BUND fordert die Landesregierung auf, die Effizienz- und Ausbaumaßnahmen erneuerbarer Energien in Hessen umzusetzen und sich im Bundesrat für die Fortführung der bewährten dezentralen Energiewende einzusetzen. Wenn der erfolgreiche dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Bundesregierung gedeckelt und stranguliert wird und gleichzeitig ein überdimensionierter Bedarf für neue Stromautobahnen festgeschrieben wird, zur gleichzeitigen Durchleitung von klimaschädlichem Kohlestrom und Strom aus erneuerbaren Energien, der ins Ausland mit negativen Preisen verschoben werden muss, braucht man sich über Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung nicht zu wundern, die sich mehrheitlich nach wie vor für die dezentrale Energiewende ausspricht. +++ fuldainfo