Stromleitung quer durch Eichenzell muss verhindert werden

Bürgerliste beantragt Sondersitzung der Gemeindevertretung

Joachim Weber, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste. Foto: privat

Zu einer Sondersitzung kommen wahrscheinlich die Gemeindevertreter zwischen Weihnachten und Neujahr auf Antrag der Bürgerliste zusammen. Dies war notwendig geworden, nachdem die CDU-Fraktion einen Eilantrag der Bürgerliste, SPD, FDP und CWE zur geplanten Stromtrasse von Dipperz nach Bergrheinfeld West auf der Sitzung der Gemeindevertretung am 16.12.2021 blockiert hatte. Ursprünglich sollte der Antrag von allen Fraktionen gemeinsam gestellt werden, zwei Tage vor der Sitzung gab es aber plötzlich von Seiten der CDU einen Sinneswandel und es wurde keine Eilbedürftigkeit mehr gesehen.

Joachim Weber, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste, zeigt sich verwundert. „Ich kann nicht verstehen, wie bei einem so wichtigen Thema die Eilbedürftigkeit von der CDU mit Enthaltungen blockiert wird. Das ist einfach nur schwach, politisch motiviert und zum Nachteil von Eichenzell. Wir haben daher am gestrigen Freitag mit 25 Prozent der Gemeindevertreter einen Antrag auf eine kurzfristige Sondersitzung der Gemeindevertretung zwischen den Jahren gestellt. Zu dieser Sitzung muss unmittelbar und mit einer Frist von 7 Tagen eingeladen werden.“ Nachdem der Vorhabenträger TenneT am 18. Oktober 2021 den Antrag auf Bundesfachplanung mit den beabsichtigten Trassenverläufen gestellt hatte, werden nun Informationen zur Umwelt- und Raumverträglichkeit der vorgeschlagenen Trassenkorridore sowie zu möglichen Alternativen gesammelt. Die Frist für Stellungnahmen endet am 30.12.2021.

Joachim Weber schildert die erschreckenden Fakten: „So wie es aktuell aussieht, wird die Stromtrasse mit 70m hohen Masten, im Wald sogar bis 100 Meter hoch, quer durch Eichenzell laufen. Entweder östlich von Lütter und dann quer mit 100m hohen Masten über den Burkhardser Kopf und weiter an der A7 entlang oder zwischen Welkers, Eichenzell über den Rhönhof und die Fulda Aue nach Rothemann und dann über den Burkhardser Kopf weiter nach Döllbach. Noch bis zum 30.12.21 können wir Stellungnahmen im Rahmen der schriftlichen Antragskonferenz abgeben. Ziel war eine Resolution, die zum einen die Stellungnahme der Gemeinde untermauern sollte, zum anderen aber auch die politischen Vertreter von Kreis, Land und Bund auffordern sollte, sich für eine grundlegende Überprüfung der Notwendigkeit der Stromtrasse bei der neuen Bundesregierung einzusetzen. Wir müssen jetzt mehr tun als Stellungnahmen mit dem Tenor „schöne Landschaften“ und „wir finden das nicht gut“ abzugeben. Es geht jetzt um knallharte Fakten, die von Fachleuten aufgearbeitet werden müssen und von erfahrenen Rechtsanwälten ins Verfahren eingebracht werden müssen. Nur darüber und nicht mit „netten Worten“ können wird verhindern, dass Eichenzell durch eine aus unserer Sicht unnötige Stromtrasse verschandelt wird.“

Schäfer (CWE): Weitere Stromtrasse wären nicht tragbar

Es ist nicht nachzuvollziehen, das bei so einem bedeutenden Thema, bei der eine Einspruchsfrist am 30.12.2021 endet dieser Antrag blockiert wird. Es ist zwar noch nicht der genaue Trassenverlauf bekannt, aber es ist wichtig sich frühzeitig, um die Raumwiderstände und sonstige Hindernisse die uns auf dem Gebiet bekannt sind hinzuweisen, um damit den nötigen Einfluss gegen die Trasse auf unserem Gemeindegebiet geltend zu machen. Wir von der CWE glauben schon das Eile geboten ist für die Bürger, die es am härtesten treffen würde, nämlich Eichenzell, Welkers, Rothemann, Döllbach oder Lütter. Ich denke wir sollten uns einig sein darüber eine Resolution auf den Weg zu bringen um die Stellungnahme, die schon von der Gemeinde gemacht wurde Nachhaltigkeit zu verleihen. Auch sollten wir die politischen Vertreter unseres Kreises die in der Landes oder Bundespolitik ihr Mandat haben einzubinden, und uns zu unterstützen. +++ pm