Stiftung Patientenschutz warnt vor katastrophalen Zuständen bei Altenpflege

Der Staat habe für Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat angesichts der Corona-Krise vor katastrophalen Zuständen in der Altenpflege gewarnt, sollte die Politik nicht bald für ausreichend Schutzausrüstung sorgen. „Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und die Altenpflegekräfte werden von der Politik vergessen“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Sie seien „die Verlierer“, wenn es um die Verteilung von Desinfektionsmitteln, Atemschutzmasken, Handschuhen und Schutzbrillen gehe, beklagte der Stiftungsvorstand. Zwar sei es gut, dass Bund und Länder viel täten, um Krankenhäusern und Ärzten zu helfen. Doch auch die Pflege brauche große Unterstützung. „Die Bundeskanzlerin, ihr Gesundheitsminister und die Ministerpräsidenten sollten in der Corona-Krise die Altenpflege endlich zur Chefsache machen“, forderte Brysch. Es sei „unverantwortlich“, die Altenpflege „schutzlos dem ungezügelten freien Markt“ auszuliefern. „Die Katastrophe am Pflegebett muss verhindert werden“, so der Stiftungsvorstand weiter. Der Staat habe für Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen. Brysch schlug vor, dass Bundeswehr und Hilfsorganisationen die Ausgabe von Schutz- und Pflegemitteln organisieren könnten. Auch die Ausgabe von Bezugsscheinen ließe sich schnell realisieren. Versandhändler könnten den Vertrieb übernehmen. „Zur Not bitten wir China bei der Produktion um Unterstützung. Tausende von Flugzeugen stehen nutzlos herum, um die Dinge herbeizuschaffen“, sagte Brysch den Zeitungen. +++