STI plant Abbau von 110 Stellen

STI-Standort Grebenhain. Foto: STI/Archiv-FDI

Grebenhain. Bis zu 110 Arbeitsplätze können im Werk Grebenhain wegfallen. Das kündigte Dr. Tom Giessler, Geschäftsführer der STI Group an. Das Unternehmen setzt seine Neuausrichtung fort und agiert damit konsequent mit Blick auf geänderte Marktanforderungen. Nach ersten Restrukturierungsmaßnahmen, die 2013 begonnen haben, werden nun in einem weiteren Schritt Prozesse und Technologien an den Vogelsberger Standorten den veränderten Marktbedingungen angepasst.

Die größten Veränderungen ergeben sich dabei für den Display-Standort Grebenhain, der 1966 errichtet wurde. Diese sind erforderlich, um auf der einen Seite die Kosten zu reduzieren und den Standort gleichzeitig für neues Wachstum umzubauen. Durch die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen und Investitionen wird ein positiver Gesamteffekt von mehr als fünf Millionen Euro für die STI Group erwartet. Die Neuausrichtung wird von einem umfangreichen Investitionsprogramm in Höhe von 100 Mio. Euro bis 2020 begleitet, allein in 2015 sind zehn Millionen davon für die Vogelsberger Standorte vorgesehen.

„Unsere Branche muss sich neuen großen Herausforderungen stellen. Immer mehr Mitbewerber aus dem In- und Ausland drängen beispielsweise auf den Displaymarkt. Gleichzeitig erwarten unsere Kunden deutlich höhere Flexibilität und Geschwindigkeit. Diesen geänderten Marktanforderungen müssen wir uns konsequent stellen“, so Dr. Tom Giessler, Geschäftsführer der STI Group. „Unsere geplanten Maßnahmen beruhen auf Marktanalysen und sind Teil der strategischen Ausrichtung der STI Group, die auf Zukunftsmärkte und die enge Zusammenarbeit mit unseren internationalen Kunden ausgerichtet ist. Geänderte Marktanforderungen erfordern auch von unseren Mitarbeitern und damit auch von unserem Unternehmen die Bereitschaft zur Veränderung“, betont sein Geschäftsführer-Kollege Aleksandar Stojanovic.

Der Display-Standort Grebenhain setzt zukünftig auf Digitaldrucktechnologie, um der wachsenden Nachfrage nach kleineren Losgrößen, einer Reduzierung der Time-to-Market und individualisierten POS-Konzepten Rechnung zu tragen. Mit der Investition in eine neue Digitaldruckmaschine geht die Installation eines Hochleistungsplotters einher, so dass auch kleine Auflagen in Zukunft kurzfristig in hoher Qualität hergestellt werden können. Es ist geplant, den Offsetdruck am Standort Grebenhain einzustellen. Darüber hinaus ist es geplant, einen Teil der Display-Endfertigung im Laufe des Jahres 2015 zu schließen. Es ist beabsichtigt, diese Leistungen in Zukunft zuzukaufen. Nach dem Stand der Planung können hiervon bis zu 110 Arbeitsplätze betroffen sein. Die Neustrukturierung des Standortes macht diesen wettbewerbsfähig und nachhaltig fit für die Zukunft.

Mit der Installation einer großformatigen Hochleistungsdruckmaschine wird das Lauterbacher Werk zum Offset-Druckzentrum Vogelsberg weiter ausgebaut. Drei Anlagen laufen hier bereits im Mehrschichtbetrieb. Die vierte Anlage im Großformat soll im vierten Quartal 2015 in Produktion gehen. Grund für die Errichtung des Kompetenz-Centers Offsetduck in Lauterbach sind die Expertise der Mitarbeiter/innen, die Nähe zur Druckvorstufe und die Nutzung gemeinsamer Ressourcen. In Lauterbach werden die Produktionskapazitäten damit deutlich gesteigert. Neben der Druckmaschine sind weitere Investitionen in Kaschieranlagen, Automatisierungen und Stanzen im zweistelligen Millionenbereich geplant.

Für den Standort Alsfeld sieht der Investitionsplan für das kommende Jahr eine Kapazitätserweiterung im Bereich Inliner vor, der flexobedruckte Verpackungen hochgradig effizient produziert. Die Betriebsräte und Belegschaften der verschiedenen Standorte wurden heute über die geplanten Veränderungen unterrichtet. Gespräche über deren Umsetzung werden in den nächsten Tagen in konstruktivem Dialog mit dem Betriebsrat fortgesetzt. Die Geschäftsführung betont, dass sie gemeinsam mit dem Betriebsrat alle Maßnahmen ausloten werde, um die Mitarbeiter aktiv zu unterstützen. „Alle Maßnahmen sind Teil der strategischen Ausrichtung der STI Group mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern“, so Dr. Tom Giessler. +++ fuldainfo