Steuergewerkschaft will Änderungen an Grundsteuerreform

Mühsam ersparte Eigenkapital nicht einfach wegbesteuern

Der Bundesvorsitzende der Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, fordert Änderungen an der geplanten Grundsteuerreform. „Glücklicherweise braucht die Große Koalition die Zustimmung der Opposition, um die für die Öffnungsklausel notwendige Grundgesetzänderung durchzusetzen“, sagte Eigenthaler den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Er unterstützte die von Grünen und der Linkspartei gestellte Bedingung, den Eigentümern künftig zu verbieten, die Grundsteuer auf die Mieter abzuwälzen.

Eine Grundsteuer, die am Wert der Immobilie ansetze, wirke wie eine Art Vermögensteuer, so der Bundesvorsitzende der Steuergewerkschaft weiter. „Das kann man auf Ebene des Eigentümers akzeptieren, denn er hat ja etwas vom Wertzuwachs seiner Immobilie. Aber die Belastung darf ich dann doch nicht an den Mieter weitergeben, der vielleicht nur ein geringes Einkommen hat. Es ist mir rätselhaft, wie Sozialdemokraten so etwas zulassen können“, sagte Eigenthaler.

Er unterstützte zudem die Forderung der FDP, bei der Grunderwerbsteuer einen Freibetrag einzuführen. „Alle Parteien reden immer darüber, dass die Bildung von Wohneigentum gefördert werden muss. Und was macht der Staat? Wenn eine Familie eine durchschnittliche Immobilie kauft, werden erst einmal 30.000 Euro Steuern fällig“, kritisierte der Bundesvorsitzende der Steuergewerkschaft. Der Staat dürfe das „mühsam ersparte Eigenkapital nicht einfach wegbesteuern. Sonst führt das dazu, dass sich nur noch die Vermögenden Eigentum leisten können“, sagte Eigenthaler den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.