Steuerbehörde erhält 1,5 Millionen Datensätze zu Auslandskonten

Künftig jedes Jahr sieben Millionen Datensätze

Geld

Berlin. Beim Bundeszentralamt für Steuern sind im Rahmen des automatischen Informationsaustauschs 1,5 Millionen Datensätze zu Auslandskonten eingegangen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium. Dort habe man mit einer so großen Zahl von Kontomeldungen nicht gerechnet. Schließlich handele es sich bislang ausschließlich um Konten, auf denen deutsche Staatsbürger und Unternehmen mehr als eine Million Dollar liegen haben.

Erst im nächsten Jahr würden alle Auslandskonten von in Deutschland Steuerpflichtigen erfasst. Von den 1,5 Millionen Datensätzen kamen 1,1 Millionen aus anderen EU-Staaten, heißt es weiter. Die übrigen 400.000 gemeldeten Auslandskonten lägen unter anderem bei Banken auf den Cayman Islands, der Isle of Man sowie Guernsey und Jersey. Probleme gibt es laut „Welt am Sonntag“ bei der Auswertung der Informationen. Noch sei die Software nicht fertig, um die Daten zu filtern und entsprechend der Steueridentifikationsnummer den richtigen Personen und Unternehmen zuzuordnen. Erst Anfang 2019 würden die Bundesländer die Daten erhalten, schreibt die Zeitung mit Verweis auf das Bundesfinanzministerium. Erst dann könnten die Finanzbeamten vor Ort die gesendeten Kontostände, Zinserträge und Dividenden mit den Steuerakten abgleichen.

Der automatische Informationsaustausch gilt als zentrales Element im Kampf gegen die weltweite Steuerhinterziehung. Drei Jahre nachdem die Finanzminister das entsprechende Abkommen unterzeichneten, wurden bis Ende September erstmals Information verschickt. An der ersten Runde nahmen 49 Länder Teil. Wobei einige Karibikstaaten wegen eines Wirbelsturms im September noch nicht lieferten, schreibt das Blatt weiter. Im Bundesfinanzministerium gehe man aber davon aus, dass die Daten nachgeliefert würden, sobald die Infrastruktur wieder zur Verfügung stehe. Im kommenden Jahr wird sich die Anzahl der teilnehmenden Länder auf 102 erhöhen. Insgesamt werden nach Informationen der Zeitung künftig jedes Jahr sieben Millionen Datensätze erwartet. +++