Steinmeier: Clement hat bleibende Verdienste erworben

Clement war zuvor im Alter von 80 Jahren gestorben.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Lebensleistungen des verstorbenen ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement gewürdigt. Clement habe sich in allen seinen Ämtern, und insbesondere als Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit und als NRW-Ministerpräsident, „über alle Parteigrenzen hinweg bleibende Verdienste erworben“, schrieb Steinmeier am Sonntag. „Mit eigenständigen und zuweilen unbequemen Standpunkten vertrat Wolfgang Clement konsequent das Reformziel, Deutschland zukunftsfähig zu machen.“

Der frühere SPD-Politiker sei bis zuletzt ein „Kämpfer für die soziale Marktwirtschaft“ gewesen. „Die Prinzipien von Freiheit und Verantwortung, Eigentum und Wettbewerb, Haftung und sozialem Ausgleich hat er immer wieder eingefordert.“ Als überzeugter und überzeugender Demokrat habe Clement das Zeitgeschehen mitgeprägt, so Steinmeier weiter. „Sein hohes politisches Engagement und seine offene und verbindliche Art, auf Menschen zuzugehen, werden in Erinnerung bleiben.“

Auch zahlreiche weitere Spitzenpolitiker äußerten sich zu Clement. So würdigte unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Clement als jemanden, der Deutschland „große und bleibende Dienste“ erwiesen habe. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bezeichnete Clement als „prägende Figur Nordrhein-Westfalens und Deutschlands und vielseitiger Akteur in der Zeit der Jahrtausendwende“.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat den verstorbenen ehemaligen SPD-Politiker Wolfgang Clement gewürdigt. „Wolfgang Clement hat sich als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Bundesminister in der rot-grünen Regierung große Verdienste erworben“, schrieb Scholz am Sonntag auf Twitter. „Er war ein ebenso überzeugter wie streitbarer Politiker“, fügte der Vizekanzler hinzu.

Auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans äußerte sich über den Kurznachrichtendienst zu Clement: Mit dem frühen NRW-Ministerpräsidenten habe „das politische Deutschland einen markanten und streitbaren Kopf verloren“. Clement sei ein „Macher“ gewesen, mit dem es „nicht immer leicht“ gewesen sei. „Seine Geradlinigkeit verdient allen Respekt. Und sein Einsatz für Ausbildungsplätze war beispielhaft“, so Walter-Borjans.

Clement war zuvor im Alter von 80 Jahren gestorben. Er war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von NRW und von 2002 bis 2005 Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Im Anschluss an sein Ausscheiden aus den Regierungsämtern hatte sich Clement mit der SPD zerstritten. Ein Parteiordnungsverfahren führte letztlich zu einer Rüge – Clement trat daraufhin Ende November 2008 aus der SPD aus. Bei den vergangenen Bundestagswahlen unterstützte er die FDP. +++