Startschuss für „Soziale Stadt“ im Hünfelder Nord- und Ostend

Angeregte Gespräche und motivierte Mitarbeit

Hünfeld. Es war ein rundum gelungener Start: Unter dem Motto „Los geht’s“ haben die Stadt Hünfeld, der DRK-Kreisverband Hünfeld und das Kasseler Büro NH ProjektStadt zur Auftaktveranstaltung für das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ eingeladen. Rund 70 Teilnehmer waren beim Spaziergang durch das Hünfelder Nord- und Ostend dabei und haben sich konstruktiv eingebracht.

„Was sich hier entwickeln wird, kann ab sofort und in den kommenden Jahren ganz wesentlich von Ihnen mitgestaltet werden“, sagte Erster Stadtrat Stefan Schubert bei der Begrüßung und ergänzte: „Wir brauchen Ihre Ideen, wir brauchen Ihr aktives Mittun, damit wir auch hier eine vergleichbare Erfolgsgeschichte schreiben können, wie wir es in den zurückliegenden Jahren im Hünfelder Südend, im Wartburgring und Kreuzbergviertel getan haben.“ Die ersten Projekte stehen bereits vor der Tür: Wegen des steigenden Betreuungsbedarfs soll ein neuer zusätzlicher Kindergarten gebaut werden.

Das Nord- und Ostend Hünfeld wurde 2016 in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ neu aufgenommen. Das Programm läuft über zehn Jahre. Ziel ist die Aufwertung von Stadtteilen, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Förderung lebendiger Nachbarschaften.

Um die Besonderheiten im Hünfelder Nord- und Ostend herauszuarbeiten und festzustellen, wo ein besonderer Handlungsbedarf besteht, wird derzeit ein Integriertes Entwicklungskonzept vom Büro NH ProjektStadt erarbeitet. Projektleiterin Karolin Stirn freute sich, dass so viele Bürger sich Zeit genommen hatten. „Das zeigt, wie wichtig es Ihnen ist“, betonte sie. Für ihr Team beginne jetzt die spannende Arbeit und sie freue sich auf den Austausch mit den Bürgern.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Veronika Schreck führte sie die Bürger zu markanten Punkten im Wohngebiet: in die Hersfelder Straße, zur Ströherstraße bis zum Wäldchen. Anschließend ging es zur Berliner Straße, zur Rasdorfer Straße über den Bolzplatz bis zur Ulrich-Kirche zurück. „Die Soziale Stadt ist eine Chance für Ihr Viertel“, appellierte Stirn an die Bürger. Einige Ideen sprach sie bereits an: Der Spielplatz am Wäldchen sei beispielsweise in die Jahre gekommen und könne zum Abenteuerspielplatz umgebaut werden. Noch bis Oktober werde ein Integriertes Handlungskonzept erstellt, deshalb sei es wichtig, sich einzubringen.

Und das machten die Bürger gerne. Bereits während des Rundgangs brachten sie ihre Ansichten und Ideen ein. Und auch beim Bürgergespräch im Pfarrheim waren sie gefragt. Mittels Klebepunkten stimmten sie Aussagen auf Meinungswänden zu verschiedenen Themen zu. Beispielsweise ob die St.-Ulrich-Kirche ein wichtiger sozialer Treffpunkt sei, ob das Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten gut sei, wie der Spielplatz am Wäldchen genutzt werde, ob das Potenzial des Grünzuges entlang der Hasel ausgeschöpft werde, ob auf der Rasdorfer Straße immer noch zu schnell gefahren werde und ob die Nähe zu den Gewerbegebieten die Wohnqualität beeinträchtige. Intensiv diskutierten die Bürger und hatten bereits einige Ideen in petto.

Erster Stadtrat Schubert zeigte sich am Ende der Veranstaltung sehr erfreut. Er dankte den Bürgern für die motivierte Mitarbeit und die hochinteressanten Rückmeldungen: „Der Auftakt ist gelungen. Wir freuen uns auf ein spannendes Projekt.“ Auch Karolin Stirn freute sich über die große Resonanz und verriet, dass es einen Bürgerbeirat geben soll. Interessenten können sich bei Quartiersmanagerin Bianca Weber melden. Nun geht es für das Büro NH ProjektStadt weiter mit der Auswertung der Ergebnisse und der Entwicklung erster Ansätze. Ende Juni startet die Projektwerkstatt mit der Konkretisierung der Ansätze. Im Oktober soll das Entwicklungskonzept fertig gestellt sein. +++ pm

Infokasten: Quartiersmanagerin Bianca Weber ist die zentrale Ansprechpartnerin für das Projekt Soziale Stadt vor Ort. Ihr Büro hat sie im ehemaligen Pfarrhaus der St.-Ulrich-Kirche. Die Sprechzeiten: dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr.