Startschuss für LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Greenpeace: Es führe in die fossile Sackgasse und verbrenne Geld

In Wilhelmshaven haben am Donnerstag die Arbeiten für das erste schwimmende Flüssigerdgas-Terminal begonnen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war bei dem ersten Rammschlag anwesend. Er sagte, dass man es schaffen könne, „innerhalb von etwa zehn Monaten ein LNG-Terminal zu errichten und es anzuschließen an die deutsche Gasversorgung“.

Im Vorfeld hatte er aber bereits vor Klagen gewarnt. „Sollten wir die LNG-Terminals nicht haben, und sollte das Gas nicht aus Russland kommen, ist die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht gewährleistet“, sagte er dem Sender RTL. Deutschland habe auf dem Weltmarkt vier Schiffe gekauft, auf denen flüssiges Gas in Gas verwandelt werde. Zwei davon seien im Dezember verfügbar. „Hätten wir sie nicht, wären wir wirklich noch wehrloser in dieser Situation.“ Kritik kam unterdessen von Greenpeace. „Wir sollten nicht vergessen, dass fossiles Gas ein Klimakiller ist“, sagte der geschäftsführende Vorstand  von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, der „Rheinischen Post“.

Neue LNG-Terminals zu bauen, führe in die fossile Sackgasse und verbrenne Geld. „Durch Energiesparen, zusätzliche Investitionen in Erneuerbare Energien und Nutzung der bestehenden Infrastrukturen, können wir die russischen Gasimporte auch ohne neue LNG-Terminals ersetzen“, so Kaiser. Dabei kritisierte er auch Habeck. „Anstatt beim Bau von LNG-Terminals den Turbo einzulegen, sollte Wirtschaftsminister Habeck lieber das gleiche Tempo beim Gasausstieg und der Wärmewende vorlegen“, forderte der Chef von Greenpeace Deutschland. „Ich vermisse eine massive Offensive für schnelle Gebäudesanierungen, dem Ersatz von Gasheizungen durch Wärmepumpen und erneuerbare Lösungen für die Industrie“, so Kaiser. +++