START-Stiftung fördert mit drei Programmen Chancengerechtigkeit

Mit Beginn des Schuljahres starten bundesweit über 180 Jugendliche mit Migrationsbezug in die Bildungsangebote der START-Stiftung. Die Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung vergibt neben dem Stipendienprogramm für Schülerinnen und Schüler seit vergangenem Jahr auch Plätze für die einjährigen Kurse START Coding und START Career. Auf der digitalen Bildungsplattform START Campus erhalten die Jugendlichen Zugang zu weiteren Bildungsangeboten wie Demokratiestärkung oder Medienkompetenz.

Beim Kennenlernwochenende in Wiesbaden treffen sich die 21 Jugendlichen, die zum Schuljahresbeginn mit dem einzigen bundesweiten Stipendium für Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet wurden. Während des dreijährigen Programms entwickeln die Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre Kompetenzen weiter und lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. In zahlreichen Workshops und Seminaren zu Persönlichkeitsentwicklung, Berufsorientierung und gesellschaftlichem Engagement werden sie von regionalen Koordinatorinnen und Koordinatoren betreut, ein jährliches Bildungsgeld ermöglicht ihnen Anschaffungen wie Laptops, Drucker oder Bücher – unabhängig vom Einkommen des Elternhauses.

Die neuen Kursangebote START Career und START Coding laufen über den Zeitraum eines Schuljahres. Das Coding-Format leitet die Teilnehmenden dabei an, eine App zu programmieren, die helfen kann, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen, die ihnen am Herzen liegen. Der Career-Kurs gibt in Workshops, Coachings und Praxistagen Orientierung im Ausbildungs-, Berufs- und Studienmarkt. Teilnehmen können Jugendliche, die sich bei START im Frühjahr registriert und sich für die jeweiligen Formate beworben haben. Aus Hessen nehmen 2024 21 Schülerinnen und Schüler am Career- oder Coding-Programm teil.

START bietet Chancen – und begeistert Jugendliche

„Nach wie vor ist unsere Gesellschaft stark geprägt von Bildungsungleichheit“, erörtert START-Geschäftsführer Farid Bidardel die Herangehensweise der Stiftung. „Unsere Programme bestärken die Jugendlichen darin, ihre Visionen, Talente und Interessen für eine vielfältige und gerechte Gesellschaft einzusetzen und Selbstwirksamkeit zu erfahren“, so Bidardel weiter.
Lina Masoud ist eine der ausgewählten Jugendlichen aus Hessen. In einem zweistufigen Auswahlverfahren hat die 16-Jährige Talent und Engagement bewiesen und startet nun zusammen mit 13 weiteren Mädchen und sieben Jungen in das Stipendium. Die Schülerin aus Dreieich sagt über ihre Förderung: „Nicht jeder hat das Privileg, ein Stipendium zu erhalten, und ich bin fest entschlossen, diese Chance bestmöglich zu nutzen, um mein volles Potenzial auszuschöpfen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich durch Bildung und Engagement einen positiven Beitrag leisten kann, nicht nur für mich selbst, sondern auch für meine Gemeinschaft und die Welt um mich herum.“

Enge Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

In Hessen kooperiert die START-Stiftung seit mehr als zwanzig Jahren mit dem Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB), das unter anderem 1,5 Stellen für die Landeskoordination des Stipendienprogramms finanziert. In enger Zusammenarbeit mit der START-Stiftung wird seit vielen Jahren ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm mit Workshops, Akademien, Ausflügen und digitalem Campus erfolgreich umgesetzt. Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen erklärt: „‚Eine Investition in Bildung bringt immer noch die besten Zinsen‘ – das Zitat von Benjamin Franklin zeigt sich bei den Absolventen von START besonders erfolgreich. Leistung und Mitwirkung in der Gesellschaft muss sich für alle Schülerinnen und Schüler lohnen. Ich freue mich daher, dass in Hessen mit der Unterstützung meines Hauses seit mehr als 20 Jahren START-Stipendiaten erfolgreich in das Leben entlassen werden. Mit dem START-Stipendium setzen wir wichtige Impulse für die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationserfahrung und unterstützen sie dabei, ihre Potenziale und ihre Kreativität voll zu entfalten. Somit leistet das START-Stipendium einen wichtigen Beitrag zur Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Ich wünsche allen Stipendiatinnen und Stipendiaten eine spannende und erfolgreiche Zeit im Programm.“

In über 20 Jahren haben fast 4.000 Jugendliche das START-Programm durchlaufen und gestalten nun beispielsweise als Lehrer, Unternehmerin, Politiker oder Sozialarbeiterin aktiv die Gesellschaft mit. Als START-Alumni sind sie alle Teil einer engagierten Community, die sich gegenseitig unterstützt und vernetzt. „In unserer vielfältigen Community versammeln sich die Menschen, die die Gesellschaft der Zukunft gestalten. Zu sehen, mit welcher Hingabe und welchem Selbstbewusstsein sie diese Aufgabe angehen, bestätigt uns in unserer Arbeit“, resümiert Farid Bidardel. +++ pm


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