Städtetag fordert mehr Freiheiten für negativ Getestete

Weber beklagt Verzögerung beim digitalen Impfzertifikat

Angesichts der geplanten Freiheiten für Geimpfte fordert der Deutsche Städtetag jetzt auch mehr Lockerungen für negativ Getestete. Viele Menschen hätten sich wegen des Impfstoffmangels noch nicht impfen lassen können. „Wir plädieren deshalb dafür zu prüfen, in begrenztem Umfang auch tagesaktuell negativ getesteten Personen Freiheiten zurückzugeben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Es könne für den gesellschaftlichen Zusammenhalt klug sein, auch tagesaktuell Getesteten mehr Begegnungen mit Menschen aus anderen Haushalten zu ermöglichen. „Wir werden den Menschen kaum vermitteln können, dass sich nur Geimpfte und Genesene unbegrenzt und unbeschwert an einem Sommerabend im Park oder zum Abendessen zu Hause treffen können“, so Dedy. Die Gesellschaft dürfe sich nicht in Geimpfte und Genesene sowie alle anderen spalten. An diesem Donnerstag stimmt der Bundestag über die geplanten Lockerungen für Geimpfte und Genesene ab.

Weber beklagt Verzögerung beim digitalen Impfzertifikat

EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) wirft der EU-Kommission vor, das digitale Zertifikat für freies Reisen zu spät geplant zu haben. „Der Kommissionsvorschlag für das EU-Impfzertifikat kam leider deutlich zu spät“, sagte Weber der „Bild“. Dabei habe die EVP-Fraktion „gemeinsam mit beispielsweise Griechenland und Österreich bereits im Januar auf das Zertifikat gedrängt“. Weber setzt nun darauf, dass das Tempo in Anbetracht der beginnenden Reisesaison deutlich erhöht wird. „Wir haben auf ein schnelles Verfahren gedrängt, damit es Ende Mai abgeschlossen werden kann. Das muss unbedingt eingehalten werden, genauso wie eine umgehende Umsetzung. Da darf es keine Ausreden geben.“ Das Zertifikat solle Freizügigkeit für alle geimpften, getesteten oder immunisierten Personen ermöglichen. Nur dann sei wirklich Reisefreiheit und der Sommerurlaub für die Bürger in der EU gewährleistet, sagte Weber der Zeitung. Die EU-Staaten, die bisher auf das letzte Wort in Quarantäne-Fragen pochen, müssten sich deshalb „bewegen“. Das Ziel seien „Perspektiven für den Sommerurlaub für möglichst viele Menschen, ohne Dokumente-Chaos.“ +++