Städte und Gemeinden kaufen immer mehr Wohnungen

Der Trend weist eindeutig nach oben

Wohnhaus

Deutsche Städte und Gemeinden haben ihre Investitionen auf dem Wohnungsmarkt verstärkt und im ersten Quartal dieses Jahres Wohnungen für rund 890 Millionen Euro gekauft – nach 207 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das geht aus einer Marktuntersuchung des Beratungsunternehmens NAI Apollo hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. „Der Trend erhöhter kommunaler Aktivitäten weist eindeutig nach oben“, sagte NAI-Chefanalyst Konrad Kanzler der Zeitung.

Im Gesamtjahr 2019 würden kommunale Käufer „aller Voraussicht nach einen höheren Anteil am gesamten Marktgeschehen einnehmen als in den Vorjahren“, so der NAI-Chefanalyst weiter. Teilweise sei der sprunghafte Anstieg auf Sondereffekte durch zwei außergewöhnlich große Übernahmen zu erklären, heißt es der Marktuntersuchung. So habe Bremen von der dortigen Sparkasse einen 50-Prozent-Anteil an der Wohnungsgesellschaft Brebau zum Preis von rund 235 Millionen Euro gekauft. In Berlin habe die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf 1.800 ehemals privatisierte Wohnungen übernommen. Doch diese Sondereffekte reichten nicht aus, um den Anstieg im ersten Quartal zu erklären, heißt es in der Marktuntersuchung weiter.

Insgesamt sei der Marktanteil der öffentlichen Hand bei Wohnungsportfolio-Käufen im ersten Quartal auf 23 Prozent gestiegen, von 6,4 Prozent im Vorjahresquartal. Städte und Gemeinden würden mittels kommunaler Wohnungsgesellschaften ihren „sozial- und wohnungspolitischen Pflichten“ stärker nachkommen, sagte Kanzler der Zeitung. Ankäufe von Bestandswohnungen führten, „neben den vielzähligen Neubaumaßnahmen, zu einer deutlichen Erweiterung der Wohnungsbestände in öffentlicher Hand – in den angespannten Wohnungsmärkten auch durch ausgeübte Vorkaufsrechte“, so der NAI-Chefanalyst weiter. +++