Stadtwerke Hünfeld wollen neue Trinkwasservorkommen erschließen

Erkundungsbohrung an der Nüst

Bürgermeister Benjamin Tschesnok und Stadtwerke-Geschäftsführer Gerhard Biensack informierten sich vor Ort bei Brunnenmeister Rudi Hahn über den Fortschritt der Probebohrung.

Bis in 200 Meter Tiefe treibt gegenwärtig ein Spezialunternehmen eine Erkundungsbohrung oberhalb von Nüst in den Boden. Nach Angaben von Bürgermeister Benjamin Tschesnok, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Hünfeld, sollen dort neue Trinkwasservorkommen erschlossen werden, um die Versorgungssicherheit für Hünfeld auch in Zukunft sicherstellen zu können.

Gemeinsam mit dem Technischen Geschäftsführer der Stadtwerke, Gerhard Biensack, informierte er sich vor Ort beim Brunnenmeister Rudi Hahn über den Fortschritt der Arbeiten. In der vergangenen Woche war die Bohrung bereits bis zu 35 Meter in den Boden getrieben worden, Ziel ist es, 200 Meter zu erreichen. In dem kluftigen Buntsandstein-Untergrund werden Trinkwasservorkommen vermutet, die durch den Bau eines Brunnens erschlossen werden könnten.

In unmittelbarer Nachbarschaft hatten die Stadtwerke bereits seit Anfang der 90er Jahre einen Brunnen betrieben, der allerdings sanierungsbedürftig war, was aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr realisiert werden kann. Deshalb soll die alte Anlage künftig als Grundwasserpegelmessstelle weiter genutzt werden. Der mögliche neue Brunnen könnte dagegen die vorhandene Erschließung des alten Brunnens mit Stromversorgung und Wasserleitungen weiter nutzen und wäre damit wirtschaftlicher zu errichten, als ein Brunnen an einem neuen Standort.

Davor wird es allerdings erforderlich sein, die Ergebnisse der Probebohrung abzuwarten. Sollte diese erfolgreich verlaufen, ist ein aufwändiges Genehmigungsverfahren mit geologischen und naturschutzfachlichen Untersuchungen erforderlich. Auch für die Probebohrung musste bereits eine Erlaubnis des Regierungspräsidiums eingeholt werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Verfahrens könnte dann sofort nach der Genehmigung mit dem Bau des Brunnens im nächsten Jahr begonnen werden, erläuterte Gerhard Biensack. Die Probebohrung soll Aufschluss darüber geben, in welchen Bodenschichten ergiebige Wasservorkommen angetroffen und gefördert werden können. Die Kosten allein für die Probebohrungen betragen rund 200 000 Euro. Der Brunnen wäre dann der 13. Brunnen, aus dem die Hünfelder ihr Trinkwasser beziehen. +++ pm