Der Main-Kinzig-Kreis arbeitet weiter intensiv an der Umsetzung des zukunftsweisenden Konzeptes LoRaWAN für eine sichere und preiswerte Steuerungstechnik. Kürzlich informierten sich Staatssekretär Patrick Burghardt und Ministerialdirigent Marcus Milas aus dem Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung vor Ort über die Chancen dieser intelligenten Informationstechnik. Auch Pietro Pitruzzella aus dem Fachbereich Breitband und Mobilfunkinfrastruktur des Ministeriums war der Einladung nach Gelnhausen gefolgt.
„Wir wollen mit Unterstützung die benötigte Gateway-Infrastruktur als zentralen Baustein des Netzwerkes errichten“, erläuterte Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann. Damit würden die Voraussetzungen für vielfältige Anwendungen geschaffen. Schon jetzt werde das System beispielhaft eingesetzt für die Steuerung des Raumklimas, Überprüfung von Füllständen, Bestimmung von Energie und Wasserverbräuchen, Meldung von Störungen oder die Erfassung von Besucherströmen. Die Entwicklung entsprechender Sensoren und Geräte ist bereits weit fortgeschritten und die Praxistauglichkeit wurde in einigen interessanten Modellprojekten in hessischen Städten sowie im Bereich der Wirtschaft nachgewiesen.
Die Abkürzung LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“ und beschreibt das energieeffiziente Senden von Daten über Strecken von bis zu zehn Kilometern. Die Übertragung erfolgt mit sehr hohen Frequenzen von 868 MHz. Das Netz besteht durchgängig aus drei Komponenten: einem Node (Sensor), einem Gateway (ähnlich einer Antenne) und einem Server. Das Gateway bildet hierbei über das Glasfasernetz die Schnittstelle zwischen der energieeffizienten Funkübertragung und der leistungsstarken Anbindung zum Server. Staatssekretär Patrick Burghardt sieht in dieser Technik „einen sinnvollen Baustein der Digitalisierung, der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen gleichermaßen nutzen kann.“ Wenn sich eine Region wie der Main-Kinzig-Kreis mit LoRaWan vernetzt, so bedeute das „breit verfügbare intelligente Kommunikationstechnik, die enorme Chancen für die Zukunft schafft.“
Für den Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann ein „positives Signal, um den Weg weiter zu verfolgen und für die Idee zu werben. „Die wesentlichen Vorteile sind die Stabilität, Ausdauer und Wirtschaftlichkeit dieser Technologie“, sagt er. Die Koordination der nächsten Schritte liegt nun maßgeblich beim Referat für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur. In den kommenden Wochen soll nun der Weg bereitet werden, um im Rahmen eines Pilotprojektes die Verfügbarkeit in der Fläche herzustellen. Alle Beteiligten der Gesprächsrunde waren sich einig, dass der Main-Kinzig-Kreis aufgrund seines leistungsfähigen Breitbandnetzes hier über eine hervorragende Ausgangslage verfüge.
„Wir sehen hier ein erhebliches Potenzial auch für das heimische Handwerk bei der Planung und Installation der neuen Technik“, ist Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann überzeugt. In den vergangenen Wochen gab es auch bereits viele positive Rückmeldungen und interessierte Nachfragen. Auf dieser Grundlage will der Main-Kinzig-Kreis die Optionen für den Ausbau der sinnvollen Infrastruktur intensiv prüfen. +++ pm