Spotlight startete mit „die Schatzinsel“ in die letzte Spielzeit

Musical Sommer Fulda noch bis zum 2. September zu besuchen

Nachdem das Musical „Die Schatzinsel“ aus dem Hause der Fuldaer Musicalproduktionsfirma „spotlight musicals“ in 2015 im Rahmen des Musical Sommers Fulda in Fulda Welturaufführung feierte, startete die Literarturadaption nach dem gleichnamigen Roman von Robert Louis Stevenson am vergangenen Samstag im Rahmen des Fuldaer Musical Sommers mit der inzwischen vierten Eröffnungspremiere im Schlosstheater in die vorerst letzte Spielzeit des Formates in diesem Jahr.

Handlung

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Etwas Kritik

Das Besondere an der Spotlight-Inszenierung ist sicher, dass sie auf der Handlungsebene zwei Geschichten erzählen: Teile der Lebensgeschichte des bis zur Veröffentlichung der Schatzinsel erfolglosen Autors Stevenson und damit die Entstehungsgeschichte seines erfolgreichen Romans und die eigentliche Geschichte über die Suche nach dem „sagenumwobenen Schatz“.

Die Mehrfachbesetzung stellt an die Darsteller hohe Ansprüche, denen sie bedauerlicherweise nur unzureichend gerecht werden können. So schien der Protagonist am Premierenabend, als hätte er die Töne nur unzureichend sicher getroffen. Da konnte selbst der stimmlich, wie darstellerisch verdammt gute Reinhard Brussmann nur wenig retten. Schade.

Fragwürdig erscheint der Ausgang der (Rahmen-)Handlung, als Stevenson nach Erscheinen seines Bestsellers ein Empfang ausgerichtet wird. Ein Happyend für die Liebe und seinen beruflichen Erfolg – zweifelsohne. Doch fragen sich Kenner hier, ob die Einstellung seiner Künstlerfreunde wirklich glücklich angelegt wurde. Hat die Spotlight-Produktion hier womöglich vorhandenes Potential verspielt? Im gesamten für die Fuldaer Kulturlandschaft ein echter Gewinn, was viel Gutes für die Stadt, die Menschen, die in ihr leben und die sie besuchen wollen, schafft. Prima! [/dropshadowbox]

Das Stück handelt neben seiner eigentlichen (Binnen-)Handlung, die die abenteuerliche Reise auf See auf der Suche nach der geheimnisvollen Insel, auf der sich ein Schatz befinden soll, auch von Teilen der Lebensgeschichte des bis dahin erfolglosen Autors Robert Louis Stevenson – gespielt von Friedrich Rau – , der sich im Alter von 24 Jahren gegen den Willen seines Vaters nach Frankreich in den Künstlerort Fontainebleau begibt, um dort unter gleichgesinnten, seinen Künstlerkollegen, der Bohème, seiner Leidenschaft, dem Schreiben nachzugehen. Dass er zu diesem Zeitpunkt ein abgeschlossenes Jurastudium nachweisen kann mit diesem er nach seines Vaters Willen auch etwas „Vernünftiges“ anfangen könne, interessiert den jungen Stevenson, der nur für die Schriftstellerei zu brennen scheint, dabei wenig.

Gesundheitlich angeschlagen bricht er also auf und trifft in Frankreich auf die für ihn auf den ersten Blick alleinerziehend erscheinende, verheiratete Amerikanerin Fanny Osborne – gespielt von der Schwedin Anna Thorén -, die den Künstlerort aufgesucht hat, um sich dort ihren Landschaftsstudien zu widmen. Begleitet wird sie von ihrem fantastischen und Abenteuerromane-begeisterten Sohn Lloyd, der in Stevenson so etwas wie eine Vaterfigur sieht. Wie es kommen muss, verlieben sich Fanny und Stevenson ineinander – doch ist Fanny im ersten Moment die Stärkere und erkennt für sich, dass sie ihrem Sohn, nicht länger seinen Vater – vor allem seine Freunde, die er in Amerika zurücklassen musste, vorenthalten kann und geht mit Lloyd zurück nach Amerika…

In Amerika vermisst Lloyd Stevenson, vor allem seine Abenteuergeschichten um die geheimnisvolle Schatzinsel. Im weiteren Handlungsverlauf werden die Zuschauer mit auf Stevensons abenteuerliche Reise auf See auf der Suche nach der geheimnisvollen Schatzinsel genommen. Die steigende Handlung beginnt… Als Inspirationsquelle beim Schreiben von „die Schatzinsel“, die im späteren Handlungsverlauf zu einem erfolgreichen Abenteuerroman avanciert, diente Stevenson Fannys Sohn Lloyd, der ihn an seine eigene Kindheit und an seine Begeisterung für Abenteuerromane und Piratengeschichten in jungen Jahren erinnert.

Die Darsteller verkörpern im Stück mehrere Rollen, was ihnen einiges abverlangt. Zuviel? So verkörpert Rau auf der Hispaniola Schiffsarzt Dr. David Livesey sowie später dem Wahnsinn verfallenen Besatzungsmitglied Ben Gunn – letztere Rolle Rau brillant verkörpert. +++ jessica auth