SPD: Verkehrswende in Sicht?

SPD-Fraktion begrüßt den Verkehrsentwicklungsplan

Die SPD-Stadtverordnetenfraktion begrüßt ausdrücklich den vorgelegten Verkehrsentwicklungsplan (VEP), der derzeit in den Gremien beraten werde. Der VEP zeige deutlich die Versäumnisse der Stadtpolitik der letzten Jahre auf. „Der Autoverkehr hatte die oberste Priorität, der Öffentlichen Nahverkehr und das Radfahren wurden vernachlässigt. Das muss sich jetzt ändern!“, fordert der Vorsitzende der Fuldaer SPD-Fraktion Jonathan Wulff.

Der Fokus müsse in den nächsten Jahren auf den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs hin zu einer attraktiven Alternative zum motorisierten Individualverkehr gelegt werden. „Für die SPD-Fraktion besitzt der Öffentliche Nahverkehr eine Schlüsselfunktion für die künftige Verkehrspolitik“, betont Wulff. Dazu werde man in den anstehenden Beratungen zum Nahverkehrsplan (NVP) entsprechende Vorschläge einbringen. Einen ebenso hohen Nachholbedarf habe die Stadt im Ausbau des Radwegenetzes. Auch hier gelte es, „nicht mehr kleckern, sondern klotzen“. Fulda stehe regelmäßig bei den Fahrradtests am Ende vergleichbarer Städte. Dabei wird das Radfahren immer mehr wahrgenommen und die Prognosen sagen noch mehr Steigerung voraus. Ein Umstand, der nicht zuletzt der enormen Zuwächse bei den e-Bikes geschuldet ist, auch in Fulda.

Daneben müsse der Fokus auf Fußgänger gerichtet werden. „Ein Großteil der Strecken werden innerstädtisch zu Fuß zurückgelegt, sodass die Bedürfnisse von Fußgängern stärker berücksichtigt werden sollten, etwa durch Ausweitung von Fußgängerzonen“, fordern die Sozialdemokraten. Eine Verkehrswende bedeute jetzt allerdings nicht, den Autoverkehr komplett aus den Augen zu verlieren. Autoverkehre werde es immer geben, auch wenn sie reduzierbar sind. Ziel müsse aber sein, Belastungen der Umwelt und der Menschen zu vermeiden. Der VEP enthalte dazu viele Ansätze, die von den Sozialdemokraten in den letzten Jahren in die parlamentarische Diskussion eingebracht wurden. So beispielsweise die Verlängerung der Münsterfeldallee bis zur B254. Diese weitere Anbindung diene zur Entlastung Anwohner der Haimbacher Straße und in den Stadtteilen Haimbach und Maberzell.

Der ausdrückliche Dank der Sozialdemokraten gelte den beteiligten Planungsbüros. „Der VEP ist ein gelungenes Werk, nun liege es an der Stadt, diesen umzusetzen“, meint Wulff. Dazu hatte die SPD-Fraktion im Verkehrsausschuss vorgeschlagen, einen Maßnahmenkatalog zu erstellen. In diesem soll die Reihenfolge der einzelnen Maßnahmen festgelegt und ein zeitlicher und finanzieller Rahmen festgelegt werden. In den letzten Jahrzehnten habe es bereits mehrere Verkehrspläne gegeben, von denen nur wenig umgesetzt wurden. Damit dieser VEP nicht Makulatur bleibe, sei ein solcher Maßnahmenkatalog unabdingbar, genauso wie eine permanente Evaluation der geplanten Einzelmaßnahmen, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung. +++