SPD strebt mehr ambulante Versorgung durch Kliniken an

Wohnortnahe Notfallversorgung sicherstellen

Die SPD will in den Koalitionsverhandlungen im Bereich der Gesundheitspolitik darauf dringen, die Krankenhäuser auch zu ambulanten Versorgern zu machen. Das geht aus einem ersten Entwurf der SPD für den Koalitionsvertrag hervor, über den die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Es trägt den Titel: „Mögliche Umsetzung der Programmatik aus dem Wahlprogramm und dem Sondierungsergebnis in einem Koalitionsvertrag“.

Die ambulante Versorgung lag bislang – abgesehen von der Notfallversorgung – in der Hoheit der niedergelassenen Mediziner. Wörtlich heißt es: „Die konsequente Öffnung der regionalen Klinikstandorte auch für die ambulante Mitversorgung der Bevölkerung schließt Lücken und ermöglicht enge Kooperationen mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Interesse der Patientinnen und Patienten.“ Durch den Schritt soll auch die ambulante Versorgung vor der stationären Aufnahme im Krankhaus gestärkt werden. Ebenfalls sollen Kliniken und niedergelassene Ärzte dem Papier zufolge künftig enger zusammenarbeiten. In der Notfallversorgung sollen sich die Bereitschaftsdienste der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Kliniken vernetzen.

Das Ziel: Die wohnortnahe Notfallversorgung sicherstellen. Um grundsätzlich mehr Pflegekräfte zu gewinnen, sollen Auszubildende endgültig kein Schulgeld mehr zahlen müssen und Krankenkassen sollen eine Ausbildungsvergütung finanzieren. Die Anerkennung ausländischer Pflegekräfte soll „deutlich beschleunigt“ werden, heißt es in dem Papier weiter. „Die Regelungen dazu sollen deutlich verschlankt und mit festen Fristen bei den Verwaltungsabläufen versehen werden.“ Die SPD bestreitet nicht die Existenz des Papiers eine Sprecherin distanziert sich aber mit folgenden Worten: „Das ist kein offizielles SPD-Papier und stammt nicht aus unserer Verhandlungsgruppe“, sagte sie dem RND. +++