SPD-Kommunalpolitiker Möller aus Flieden für 50–jährige Parteizugehörigkeit geehrt

SPD-Ehrenvorsitzender Emil Mihm: "Ein Frontmann mit Ecken und Kanten“

Tochter Anja Leitschuh-Möller, Winfried Möller, Ursula Möller, Emil Mihm und Ursula Mihm. (v.l.)

Am 31. Oktober kam Emil Mihm (85 Jahre) als Ehrenvorsitzender des SPD-Unterbezirks Fulda zusammen mit seiner Frau Ursula nach Flieden, um dem langjährigen SPD-Kommunalpolitiker in Gemeinde und Kreis, den Ehrenbeigeordneten von Flieden und Ehrenvorsitzenden des SPD-Ortsverein Flieden,Winfried Möller (72 Jahre) die Urkunde für dessen 50-jährige Parteimitgliedschaft zu überreichen.
Mihm bezeichnete Möller als „einen Frontmann mit Ecken und Kanten“, wie es heute so gut wie keinen mehr in der kleinen und großen Politik gebe.

Ohne jemals „in höhere Ämter und Würden“ gelangen zu wollen habe Möller nach der Gebietsreform im Jahre 1972 sowohl in der Gemeindepolitik in Flieden als auch in der Kreispolitik im Landkreis Fulda ab 1984 bis zu seinem „unfreiwilligen Ausscheiden“ nach der Kommunalwahl 2016 über 44 Jahre deutliche positive Spuren hinterlassen. „Winfried, du hast der heimischen SPD einen Namen und ein sozialdemokratisches Gesicht gegeben“, hob Mihm in seiner kurzen Würdigung wörtlich hervor.

„Dabei hast du keine Konfrontation der Sache wegen gescheut“, fährt Mihm fort und betont, „dass Politiker deines Schlags“ – wie zum Beispiel Herbert Wehner und Franz-Josef Strauß – keiner offenen Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen sind. Dies fehle heute all zu oft in der Politik auf allen Ebnen und das parteiübergreifend“, schließt Mihm. Möller, der bei dem damaligen SPD-Landtagsabgeordneten, SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden und Niederkalbacher Bürgermeister Ferdinand Auth am 3. August 1968 als 22-jähriger eingetreten ist, danke Mihm als seinem „großen Vorbild“ und „parteipolitischen Ziehvater“. „Ich habe immer nur selbstlos nach Vorne geschaut. Deshalb habe ich nicht bemerkt, wie in den Parteigremien gegen mich intrigiert wurde.

Gefragt nach seiner größten persönlichen Enttäuschung nannte Möller seinen früheren Schul- und Parteifreund, den ehemaligen SPD-Bürgermeister Winfried Kress aus Flieden-Rückers und die SPD-Unterbezirksvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke. „Beide haben mich auf übelste Art und Weise – trotz vorher einvernehmlich getroffener Vereinbarungen und gegebener Zusagen „wie einen räudigen Hund“ aus der Kommunalpolitik gejagt“, äußert Möller sichtlich erregt. „Unter diesen Umständen war es mir wichtig, die Urkunde für meine 50-jährige SPD-Mitgliedschaft aus keiner Hand der derzeit SPD-Aktiven in Gemeinde und Kreis zu erhalten“, hebt Möller abschließend hervor und betont, „dass mit meinem langjährigen Parteifreund Emil Mihm kein besserer Ehrenmann hätte gefunden werden können“. +++