SPD für einen nachhaltigen Mobilitätsmix – Autoausstellung passt nicht

Vorstellung sei geradezu grotesk

Eine Automobilausstellung in der Innenstadt passt nicht in die Zeiten des Klimawandels und sendet somit ein absolut falsches Signal. Daran ändere nichts, wenn diese durch Fahrradausstellungen ergänzt werden soll, schreibt der SPD-Stadtverband Fulda in einer Pressemitteilung.

Wie der bisherige Plan zeigt, sei der Fokus zu einseitig auf das Auto gerichtet. Geradezu grotesk sei die Vorstellung, dass in den Fußgängerzonen spritfressende, umweltschädigende Autos präsentiert würden, während auf allen Ebenen darüber diskutiert werde, wie man den Klimawandel in den Griff bekomme. Paradox sei die Vorstellung, mit einer Autoschau für eine autofreie Innenstadt zu werben. Die parallel geplante Präsentation von Fahrrädern halte man für reine Alibiveranstaltungen, die, wie das Werben für eine autofreie Innenstadt, reine Feigenblattfunktionen erfüllen.

Sinnvoller wäre eine Mobilitätsausstellung, die diesen Namen auch verdiene. Dabei dürfe nicht, wie geplant, das Auto im Vordergrund stehen, sondern in einem Mix die Alternativen dazu verdeutlicht werden. Der öffentliche Nahverkehr finde überhaupt keine Erwähnung in dem geplanten Konzept. Dabei spiele dieser, genauso wie der Radverkehr, eine entscheidende Rolle in einer klimagerechten Verkehrspolitik.

Der SPD-Stadtverband schlage deshalb vor, Träger und Interessengruppen des öffentlichen Nahverkehrs daran zu beteiligen. Zum Beispiel die Bahn, die Verkehrsbetriebe der Rhönenergie, die Nahverkehrsgesellschaft des Landkreises und den Fahrgastverband ProBahn. Außerdem sollten sich neben den Fahrradhändlern auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) präsentieren dürfen. Mobilität betreffe auch Menschen mit Behinderung, deren Vertretungen ebenfalls teilnehmen sollten.

Die Stadt könnte die Gelegenheit nutzen, ihre Vorstellungen von einer modernen Mobilitäts- und Innenstadtpolitik darzustellen, um darüber mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und deren Anregungen aufzunehmen. Die Nutzung des leerstehenden Kerber-Geländes könnte dabei ins Auge gefasst werden.

Das Ziel, Menschen in die Innenstadt zu locken, ist ein durchaus sinnvolles. Allerdings sollte das mit nachhaltigen Maßnahmen erfolgen und nicht im Sinne einer einseitigen Verkehrslobby. Natürlich gehöre auch der Individualverkehr zur Mobilität. Nachhaltige Verkehrspolitik müsse allerdings die Prioritäten neu definieren, auch im ländlichen Raum, so der SPD-Stadtverband Fulda in der Pressemitteilung. +++ pm