SPD-Chef wirft britischem Premier „Maulheldentum“ vor

Wir wollen ernsthaft gute Beziehungen zu Großbritannien

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat empört auf die Drohung des britischen Premierministers Boris Johnson reagiert, den EU-Binnenmarkt notfalls ohne Deal verlassen zu wollen. „Boris Johnson sollte weniger über den Atlantik und mehr über den Ärmelkanal gucken“, sagte Walter-Borjans dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). Die Briten hätten sich in freier Entscheidung, wenn auch mit knapper Mehrheit, für einen „falschen Weg“ entschieden. „Einer der größten Agitatoren war dabei Boris Johnson.“ Ihm schwane, was er angerichtet hat. „Dass er seinen Fehler mit einem weiteren Fehler korrigieren will, kann man nur als Maulheldentum abtun“, so der SPD-Vorsitzende. „Wir wollen ernsthaft gute Beziehungen zu Großbritannien als einem unserer wichtigsten Wirtschaftspartner.“ Dazu brauche man ein „faires Austrittsabkommen“, sagte Walter-Borjans. „Wenn Johnson meint, er könne Großbritannien zu Lasten der EU schadlos halten, muss man ihn daran erinnern, wer die Beteiligten in die Zwickmühle geführt hat.“ +++ nh/dts