
Vor dem Baugipfel am Montag im Kanzleramt hat SPD-Chef Lars Klingbeil eine bessere Förderung von Familien beim Hauskauf gefordert. „Ich finde, wir müssen Familien stärker helfen, sich die eigenen vier Wände leisten zu können“, sagte Klingbeil der „Bild am Sonntag“. Der SPD-Vorsitzende drängt darauf, dass die Einkommensgrenzen für zinsgünstige Baukredite für Familien angehoben werden. „Ich bin dafür, die Regeln so zu verändern, dass noch mehr Familien diese Kredite nutzen können“, so Klingbeil. Zusätzlich will er den Kauf älterer Immobilien erleichtern: „Aber nicht nur beim Neubau können wir was tun. Wir brauchen staatliche Förderprogramme für junge Eltern, wenn sie ein Haus der älteren Generation übernehmen und sanieren.“ Tatsächlich steht die Baubranche allerdings unter dem Eindruck eines Fachkräftemangels, der sich mit Geld allein nicht lösen lasen wird und laut Prognosen in den nächsten Jahren weiter drastisch verschärft.
IG-Bau bekräftigt Forderung nach Konjunkturpaket
Kurz vor dem Baugipfel im Bundeskanzleramt hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ihre Forderung nach einem milliardenschweren Konjunkturprogramm bekräftigt. „Dem Wohnungsbau droht der Gau“, sagte der Gewerkschafts-Vorsitzende Robert Feiger der „Bild am Sonntag“. „Das Ziel der Ampel, 400.000 Wohnungen im Jahr zu bauen, wird Jahr um Jahr verfehlt. Die Erstellungszahlen werden immer niedriger und das bei steigenden Einwohnerzahlen.“ Feiger bekräftigt seine Forderung nach einem 50 Milliarden Euro-Paket für den Bau. „Gerade in letzter Zeit wurden doch recht erfolgreich Konjunkturprogramme aufgelegt. Es ist wieder an der Zeit.“ Der Städte- und Gemeindebund (DStGB) fordert ein „klares Signal“ von dem Gipfel. „Planungs- und Genehmigungsverfahren beim Wohnungsbau beschleunigen, Baukosten begrenzen und Investitionen in den Wohnungsbau weiter stärken“, so Geschäftsführer Gerd Landsberg. Der Bau von bezahlbarem Wohnraum werde nur gelingen, wenn Bund und Länder deutlich mehr Mittel bereitstellen. „Steuerliche Erleichterungen müssen sowohl für den Neubau als auch für die Bestandssanierung bereitgestellt werden. Zudem muss der Bund die Mittel für die soziale Wohnraumförderung langfristig auf mindestens fünf Milliarden Euro pro Jahr anheben.“ +++