Sparpläne des Bundesgesundheitsministeriums drücken niedergelassene Praxen an die Wand

GNO: „Wollen für eine weiterhin gute Versorgung der Patientinnen und Patienten kämpfen“

Seit Jahren kämpfen die niedergelassenen Praxen mit immer schlechter werdenden Bedingungen, die es auch jungen Ärztinnen und Ärzten schwer machen, die sich in eigener Praxis niederlassen wollen. Statt hier Reformen zur Erleichterung zu schaffen, macht es das Gesundheitsministerium mit seinen neuesten Plänen immer schlimmer. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte fühlen sich an die Wand gedrückt. Es geht doch nicht um verweigerte „finanzielle Hilfen“, sondern um Verweigerung zumindest eines Inflationsausgleichs der Vergütung, also de facto um eine radikale Vergütungskürzung!

Steigende Arbeitsbelastung, Personalmangel, explodierende Kosten im Bereich Energie, Material und Personal dazu immer mehr Neuerungen und Schwierigkeiten infolge einer nicht funktionierenden Digitalisierung sowie Bürokratie. Ständig denkt sich die Politik etwas Neues aus. Statt Anerkennung der Leistungen der Praxen in der Pandemie, soll den Praxen nun nicht nur keinerlei finanzielle Hilfe zugestanden werden, sondern die finanzielle Grundlage wird ausgehöhlt werden mit dem geplanten Wegfall der Neupatientenregelung. „Als ‚ungeheuerlichen Affront‘ hat der KBV-Vorstand die Forderung der Krankenkassen gegenüber dem Gesetzgeber zurückgewiesen, den Praxen keinerlei Inflationsausgleich zuzugestehen. Der GKV-Spitzenverband ignoriere ‚kaltschnäuzig die Arbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und ihrer Teams‘“, kritisierte Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Aus Sicht der KBV droht eine massive Schädigung der ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen. „Dass die Kassen damit grob die Interessen der Patientinnen und Patienten missachten, stört offensichtlich niemanden mehr“, sagte Gassen.

„Die Bedingungen für niedergelassene Ärzte müssen wieder attraktiver gestaltet werden“

 „Niedergelassenen Ärzte sind auch mittelständische Unternehmer und müssen wirtschaften, wir laufen ebenfalls Gefahr, insolvent zu werden. Wer soll dann die Patienten weiter versorgen, wir haben doch jetzt schon Probleme. Was will die Politik erreichen, das Ende der niedergelassenen Praxen – hin zu Polikliniken?“, fragt sich GNO-Vorstandsvorsitzender Ralph Hönscher, aus Hausarzt aus Petersberg und viele Kollegen sehen es genauso wie er. Herr Professor Lauterbach will aus Krankenkassengelder 1.000 Gesundheitskioske bezahlen, aber die noch vorhandenen niedergelassenen Praxen, möchte er nicht stützen. Auch während der Corona- Pandemie kamen keinerlei Dank oder Anerkennung wie für die Kliniken von Seiten des Gesundheitsministeriums. Den niedergelassenen Praxen reicht es nun endlich. Wir wollen für eine weiterhin gute Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten kämpfen, so das Ärztenetz GNO. Die wenigsten Bürgerinnen und Bürger der Region wissen, was für sie auf dem Spiel steht. Nur diejenigen, die bereits unlängst Erfahrung gemacht hatten, als sie verzweifelt nach der plötzlichen Schließung ihrer Hausarztpraxis einen neuen Arzt gesucht haben, können nachvollziehen, was drohen kann, wenn noch mehr Praxen zum Beispiel aus Kostengründen schließen müssen. Ein Drittel der niedergelassenen Ärzte geht in den nächsten fünf Jahren in Rente – das bedeutet zwangsläufig weitere Praxisschließungen, wenn die Niederlassung für junge Ärzte nicht attraktiv ist. Diese Entwicklung wollen wir vermeiden! Die Bedingungen für Ärzte und Ärztinnen in den Niederlassungen müssen wieder attraktiver gemacht werden! +++

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