Fulda. Der tiefgreifende Wandel in der Bankenwelt macht auch vor dem Landkreis Fulda nicht halt. Zum Jahresende schließt die Sparkasse neun ihrer Filialen – im Stadtgebiet Fulda die Standorte Gläserzell und Petersberger Straße, in Hünfeld die Filiale Hersfelder Straße, außerdem die Geschäftsstellen in Bimbach, Weyhers, Marbach, Steinau, Großentaft und Ufhausen. Nach der vorgesehenen Straffung wird das Filialnetz der Sparkasse 34 Standorte umfassen, an denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Kunden persönlich beraten und bedienen. Darüber hinaus gibt es dann zwölf SB-Stellen, sechs davon in der Stadt Fulda.
„Verwaltungsrat und Vorstand ist dieser Schritt nicht leicht gefallen. Doch unsere Region braucht eine Sparkasse, die auch unter stark veränderten Rahmenbedingungen zeitgemäß und stabil aufgestellt ist“, begründete Vorstandsvorsitzender Alois Früchtl die Entscheidung des Geldinstituts. Immer mehr Menschen nutzten für ihren Zahlungsverkehr PC, Tablet, Smartphone und Selbstbedienungsgeräte. Entsprechend seltener kämen sie in die Filialen. Außerdem sei das anhaltend und extrem niedrige Zinsniveau für die Sparkasse – wie auch für alle übrigen Kreditinstitute - eine große Herausforderung.
Die praktischen Auswirkungen der Filialschließungen halten sich nach Einschätzung der Sparkasse in Grenzen. „Die meisten der von unserer Entscheidung berührten Kunden werden bei ihren Fahrten zur Arbeitsstelle oder bei vielen sonstigen Besorgungen fast immer in die Nähe anderer Sparkassenfilialen kommen“, ist Früchtl zuversichtlich. In Marbach, Steinau, Großentaft und Ufhausen hatte die Sparkasse in den letzten Jahren nur noch an zwei oder drei Tagen pro Woche geöffnet.
Die Geldautomaten an den Filialen Petersberger Straße in Fulda, in der Hersfelder Straße in Hünfeld, in Bimbach, Weyhers, Marbach und Steinau bleiben zunächst weiter in Betrieb. „Somit ist die Bargeld-versorgung in diesen Orten erst einmal gesichert“, betont Früchtl. Nur in Großentaft und Gläserzell sei die Zahl der Barabhebungen zuletzt schon so weit zurückgegangen, dass ein Weiterbetrieb der Geldautomaten unvertretbar sei. Für besondere Situationen bietet die Sparkasse einen speziellen Service an: Bis 500 Euro Bargeld pro Tag können Kunden telefonisch bei der Sparkasse bestellen und sich vom Postboten nach Hause bringen lassen.
Filialen blieben für die Sparkasse unverzichtbar, betont Alois Früchtl. Doch setzten nicht nur die Sparkasse, sondern auch die Kunden mittlerweile eindeutig auf größere Standorte, wo sie neben reinem Service auch qualifizierte Beratung abrufen könnten. Online- und Mobile-Banking seien auf dem besten Weg, auch im Privatkundengeschäft zum Standard zu werden. Die Quote der für das Online-Banking freigeschalteten Privatgirokonten liege mittlerweile schon bei über 50 Prozent. +++ / pm

Diesem Kommentar ist nichts mehr hinzuzufügen. Die Werbung der Sparkasse(n) spricht eine andere Sprache.Aber der "kleine" Kunde ist der Abgezockte und der Verlierer in einer Finanz- und Wirtschaftswelt in der es NUR noch um den höchsten Profit geht.
So rationalisieren wir uns selbst weg! Mit Online-Banking, Zahlung mit Kreditkarte und EC-Karte - bargeldlos - so brauchen wir auch keinen Geldautomaten mehr. Wie rationalisiert man die gut ausgebildete Buchhändlerin im Buchladen weg? Indem wir bei Amazon bestellen und per Kreditkarte zahlen. Und wundern uns dann, dass es immer mehr Leute in unserem Bekanntenkreis gibt, die für schlechte Löhne bei Amazon in Hersfeld arbeiten. So gibt es unzählige weitere Beispiele. Wir sind nicht machtlos, sondern nutzen die Macht des Verbrauchers nicht, aus Bequemlichkeit, aus Geiz-ist-geil-Mentalität. Solange es nicht um unseren eigenen Arbeitsplatz geht, ignorieren wir die Zusammenhänge, und wenn es uns dann selbst betrifft, sind die anderen dran schuld.
Es wäre gut, wir wären fähig und bereit dazu umzudenken.
Der arme Herr Hettler - wohnt ja auch in Gläserzell.
Gibts dort eigentlich noch Bankfilialen oder muss man sich auch dort jetzt das Geld selber über den Farbdrucker ausdrucken? ;-)
Es lebe das hackerfreundliche Onlinebanking! ;-)
Da bekommen jetzt Rentner mit oder ohne Handy und Internet einen Brief wie toll doch Online-Banking ist. Sorry echt daneben. Nicht alle sind NETZ unterwegs oder haben die Lust dazu.
Bravo, mission accomplished !
Kann man dazu nur sagen. Und die Politik....schweigt.
Was soll sie denn auch sagen , wenn Unternehmen alles dafür tun um Kosten zu senken und immer effizienter zu arbeiten . Das genau ist doch das neoliberale Credo , welches uns seit Jahrzehnten eingehämmert wird. Alles für das Wachstum alles für den Profit. Jetzt trifft es eben die Sparkassen. " So what !" Möchte man ausrufen .An geschlossene Postfilialen haben wir uns ja auch gewöhnt. Und wo ist eigentlich die Gemeindeschwester hin? Alles auf dem Altar der Kostenersparnis geopfert. Hat denn jemals einer ausgerechnet wie hoch die "Ersparnis" war? Und wo ist sie hingeflossen? Und wo sind die Leute hin, die mit dieser Dienstleistung ihr Leben bestritten? Wo ist der zweite Müllwerker , der meine Mülltonne geleert hat? Wo zum Teufel ist die freundliche Fleischverkäuferin und die Frischetheke ist auch verschwunden....
Und wir spielen dieses Spiel mit weil es " ALTERNATIVLOS" ist? Warum lassen wir uns als" Mitarbeiter des Jahres" so billig in dieses Spiel einspannen? Zur Gewinnmaximierung einiger Weniger. Mit Onlinebanking, Elster Formularen oder Onlinefahrscheinen? Jetzt ´hat es eben die Auto lose Oma in Bimbach getroffen. Soll sie dch nach Fulda eine Stunde für fünf Euro Tagesticket mit dem Bus fahren um eine Überweisung abzugeben.
Was kann die Gesellschaft dafür, das eine 80 jährige Frau sich den neuen Medien verweigert. Ist eh nicht unsere Zielgruppe.
Moment, was brummt denn da draußen? Ah, da kommt die Dohne mit dem AMAZONPAKET. Was wohl aus dem freundlichen Paketausfahrer geworden ist? Das waren noch Zeiten .....