Spannungen eskalieren – Schlägereien in Flüchtlingsunterkünften

Fulda/ Hamburg. In Flüchtlingsunterkünften kam es zum Streit unter Bewohnern. So kam es zu mehreren Körperverletzungsdelikten in den Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge in Hamburg, auf der Wasserkuppe und in Gersfeld. Vor einer Flüchtlingsunterkunft in Gersfeld kam es bereits am vergangenen Donnerstag zu einer Auseinandersetzung zwischen Asylsuchenden. Auf dem Weg zu einem Bekannten im Haus beleidigte aus einer Gruppe heraus ein 18-jähriger Somalier den Geschädigten, einen 28 Jahre alten Mann aus Algerien. Dieser verbat sich die unhöfliche Ansprache, woraufhin er von einer Person der Gruppe festgehalten wurde. Das nutzte der Beschuldigte aus und schlug mehrmals mit einem hölzernen Stuhlbein auf den Geschädigten ein. Der Algerier zog sich dadurch eine Platzwunde am Kopf zu, die ärztlich behandelt werden musste. Bei Eintreffen der Polizei hatten sich die Konfliktparteien bereits wieder beruhigt.

Auf der Wasserkuppe gerieten am Samstagabend (03.10.) ein Mann aus Afghanistan und ein Syrer miteinander in Streit. Die Auseinandersetzung gipfelte darin, dass der Afghane mehrmals mit der Faust auf den Brustkorb des Syrers schlug. Beim Eintreffen der Polizeistreifen aus Hilders war die Auseinandersetzung bereits beendet. Am Dienstagmittag (06.10.) kam es an gleicher Stelle zunächst zu verbalen Beleidigungen zwischen zwei jungen Flüchtlingen. Im Verlauf schlug ein 16-jähriger Eritreer den 17 Jahre alten Geschädigten aus Syrien mit der Faust ins Gesicht. Dieser erlitt dabei leichte Verletzungen. In allen drei Fällen wurden Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Beleidigung, Körperverletzung bzw. gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
Zu einem tätlichen Streit kam es gestern Abend in Hamburg dies führte zu mehreren Polizeieinsätzen. Um 16:40 Uhr eskalierte ein Streit in einem Toilettencontainer zwischen einem 18-jährigen Afghanen und einem 17-jährigen Albaner. Jeweils etwa fünf Landsleute der beiden Kontrahenten beteiligten sich an der körperlichen Auseinandersetzung, bei der dem 18-Jährigen eine Kopfverletzung zugefügt wurde. Er wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Genaue Einzelheiten zum Tatablauf sind derzeit noch nicht bekannt. Die Beamten stellten einige Mobiliarteile als potentielle Schlagwerkzeuge sicher.

Gegen 18:00 Uhr kam es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen Albanern und Afghanen. Beim Eintreffen der Polizei wurden noch etwa 30 aufgebrachte Bewohner angetroffen; eine Schlägerei war für die Beamten nicht mehr feststellbar. Mit dem Erscheinen der Einsatzkräfte beruhigte sich die Situation. Die Polizisten erhielten jedoch den Hinweis, dass ein Albaner zwei Afghanen mit einer Schusswaffe bedroht haben soll. Die Beamten identifizierten einen 22-Jährigen als Tatverdächtigen und nahmen ihn vorläufig fest. Zudem zwei weitere 21 und 22 Jahre alte Landsleute, die ebenfalls mit dieser Waffe gedroht bzw. sie in Verwahrung genommen haben sollen. Anschließend wurde mit einem Sprengstoffhund nach der Waffe gesucht, die jedoch nicht aufgefunden wurde.

Bei dieser körperlichen Auseinandersetzung erlitt ein 27-jähriger Afghane eine Platzwunde am Arm und musste ebenso im Krankenhaus behandelt werden, wie ein 23-jähriger Landsmann mit einer Prellung am Sprunggelenk. Zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (23, 44) erlitten gleichfalls Prellungen. Die drei Beschuldigten wurden nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen, da keine Haftgründe vorlagen. Gegen 19:50 Uhr wurden Einsatzkräfte der Polizei auf ein Zelt aufmerksam, in dem eine Matratze brannte. Die Beamten konnten das Bett ins Freie ziehen und löschen. Das Zelt wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen; ein 18-jähriger Bewohner erlitt eine leichte Rauchgasinhalation und konnte nach ambulanter Behandlung durch Rettungskräfte entlassen werden. Die Polizei in Hamburg setzte insgesamt etwa 50 Beamte ein. +++ fuldainfo

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