Spahn warnt Union vor Fortsetzung ihres Streits

Einigkeit vermitteln

Berlin. Vor dem Präsidiumstreffen von CDU und CSU hat CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn beide Parteien eindringlich vor einer Fortsetzung ihrer seit Monaten andauernden Streitigkeiten gewarnt. „Es haben hoffentlich jetzt alle verstanden, dass der politische Gegner nicht die eigene Schwesterpartei ist.

Und dass wir nicht alle zwei Tage die gleichen alten Themen nochmal diskutieren müssen. Im Gegenteil: Wir müssen nach vorne denken und handeln“, sagte Spahn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es sei wichtig, Einigkeit über Wahlprogramm und die gemeinsame Spitzenkandidatin Angela Merkel (CDU) zu vermitteln. CDU und CSU hatten über Monate erbittert über die Flüchtlingspolitik und die Frage einer Obergrenze für Flüchtlinge gestritten. Die CSU hatte lange offen gelassen, ob sie Merkel im Bundestagswahlkampf unterstützen werde. Vor einigen Tagen hatte die CSU-Spitze sich dann aber einstimmig für Merkel als Kanzlerkandidatin ausgesprochen.

Mit Blick auf den Umfragesprung der SPD nach der Nominierung ihres Überraschungs-Kanzlerkandidaten Martin Schulz sagte Spahn: „Die SPD ist offenbar aus einer tiefen Depression heraus auf dem Weg der Genesung.“ Die Union könne das gelassen sehen. „Für die Union ist das eine Chance: Wir werden klar machen, dass wir die überzeugenderen Angebote haben und wie sich Herr Schulz aus Brüssel widerspricht – er versucht ja gleichzeitig, Regierung und Oppositionsrolle zu sein.“ Die Spitzen von CDU und CSU treffen sich am Sonntag und Montag in München. +++