Spahn fürchtet Spaltung der CDU

Laschet gegen Merz-Forderung nach längerer Lebensarbeitszeit

CDU

Jens Spahn warnt vor einer Spaltung der CDU. Der Bundesgesundheitsminister, der für Armin Laschet als neuen CDU-Vorsitzenden wirbt und dessen Stellvertreter werden möchte, sagte der „Welt am Sonntag“, noch immer ringe die CDU mit den Entscheidungen Merkels in der Flüchtlingskrise: „Heute ist die entscheidende Frage: Wie kommen wir als CDU aus diesem alles belastenden Konflikt über die Beurteilung des Jahres 2015 heraus? Und zwar so, dass die Partei zusammenbleibt und sich nicht in zwei Parteien spaltet. Genau darin liegt doch der Charme einer Zusammenarbeit zwischen Laschet und mir.“

Gerade weil er und Laschet in der Vergangenheit unterschiedliche Positionen in der Migrationspolitik vertreten hätten, könnten sie nun als Team die CDU zusammenhalten, so Spahn: „Die CDU hat enorm an Vertrauen verloren. Von Wahl zu Wahl, von Debatte zu Debatte – und zwar in beide Richtungen: an Grüne und an AfD. Die Härte mit der wir in der CDU übereinander sprechen, läs st mich manchmal zweifeln, ob wir alle noch wissen, dass der politische Gegner außerhalb steht.“ Nur eine möglichst breit aufgestellte Partei könne in Zukunft noch Wahlen gewinnen: „Eine erfolgreiche CDU muss in den 20ern einerseits diejenigen ansprechen können, die derzeit CDU wählen wegen Merkel. Und andererseits diejenigen, die aus Enttäuschung nicht mehr CDU wählen. Ich möchte, dass wir ein Angebot schaffen, das wieder beide Gruppen überzeugt.“

Laschet gegen Merz-Forderung nach längerer Lebensarbeitszeit

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Forderung nach einer verlängerten Lebensarbeitszeit scharf zurückgewiesen. „Man sollte nicht ständig die Lebensarbeitszeit diskutieren“, sagte Laschet mit Blick auf seinen Konkurrenten um den CDU-Vorsitz Friedrich Merz der „Bild am Sonntag“. „Die Menschen brauchen bei diesem Thema Klarheit und nicht aufgeregte Debatten im Wochenrhythmus.“ Er halte die Idee hinter der Rente mit 67 für richtig, sagte Laschet: „Und wir sind gerade erst dabei, sie umzusetzen. Jetzt noch einen drauf zu setzen, verunsichert nur die Menschen. Deswegen halte ich da neue Vorstöße für falsch.“ Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz hatte sich angesichts der demografischen Entwicklung für eine längere Lebensarbeitszeit ausgesprochen. „Für die Zukunft muss das Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Ruhestand noch einmal neu justiert werden“, sagte Merz. Merz und Laschet konkurrieren um den CDU-Vorsitz. Trotz de r Meinungsdifferenzen will Laschet im Fall seines Sieges Merz in sein Team einbinden. „Wenn die Fähigkeiten all der unterschiedlichen Leute in einem Team sichtbar werden, ist die CDU fast unschlagbar“, sagte Laschet der Zeitung weiter. +++