Sozialverband fordert „Systemwechsel“ wegen drohendem Rekordminus

Studie ein Warnsignal, das die Politik endlich ernst nehmen muss

Angesichts des drohenden Rekord-Minus` in der gesetzlichen Krankenversicherung hat der Sozialverband VdK Deutschland einen „Systemwechsel“ gefordert. „Die Studien-Ergebnisse sind ein Warnsignal, das die Politik endlich ernst nehmen muss“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir brauchen jetzt einen Systemwechsel hin zu einer solidarischen Krankenversicherung, in die alle einzahlen. Nur so lässt sich auf Dauer ein weiterer Anstieg der Beitragssätze verhindern.“ Es sei geradezu „widersinnig, dass sich einem Solidarsystem ausgerechnet die Besserverdiener durch Wechsel zur privaten Krankenversicherung entziehen“ könnten: „Damit überlassen sie es den Normal- und Geringverdienern, die gesetzliche Krankenversicherung zu tragen und die Strukturen der Gesundheitsversorgung von Krankenhäusern und Arztpraxen zu finanzieren.“ Einer Untersuchung des Iges Instituts im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge droht der gesetzlichen Krankenversicherung bis 2025 ein Defizit von 27,3 Milliarden Euro. Für Versicherte könnte dies mittelfristig eine deutliche Beitragssteigerung bedeuten. Gründe für das drohende Milliarden-Defizit sind laut DAK die Bekämpfung der Corona-Pandemie, die Gesetzgebung der Bundesregierung, höhere Kosten aufgrund des medizinisch-technischen Fortschritts und die demografische Entwicklung. +++