Sommerbegehung der CDU-Stadtverordnetenfraktion in Kohlhaus

„Zusammen stärker sein“ – Erfolgreiche Fusion der Wehren Bronnzell, Edelzell und Kohlhaus   

Zum vorerst vorletzten Mal in den Schulsommerferien kam die CDU-Stadtverordnetenfraktion am Freitagabend zu ihrer traditionellen Sommerbegehung zusammen. Gestern trafen sich die Haupt- und ehrenamtlichen Mitgliederinnen und Mitglieder des Magistrates der Stadt Fulda am Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost im Stadtteil Kohlhaus. Michael Ruppel, stellvertretender Vorsitzender der CDU im Stadtparlament Fulda begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter diesen sich unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt Fulda und Dezernent für den Brandschutz, Dr. Heiko Wingenfeld, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Fulda, Bürgermeister Dag Wehner, die erste Bürgerin der Stadt, Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann sowie die Vorsitzende der CDU-Stadtverordnetenfraktion Patricia Fehrmann. Unterstützung aus Wiesbaden erhielt die CDU im Stadtparlament Fulda vom CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Hering.

Von der städtischen Feuerwehr wohnte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Fulda, Bernd Gottschalk – von der Freiweilligen Feuerwehr Fulda-Ost, Wehrführer Ingo Alt dem Termin bei. Der Stadtteil Kohlhaus wurde von Ortsvorsteher Reinhard Kremser, die Interessengemeinschaft Kohlhäuser Feld (IKF) von ihrem Vorsitzenden, Günther Hohmann, vertreten. Michael Ruppel fand einleitend der Thematik ein paar Worte zum Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost, dieser als neuer Zusammenschluss der Freiwilligen Feuerwehren Kohlhaus, Edelzell und Bronnzell fungiert. Im Jahr 2014 kam der Entschluss aus den Feuerwehren heraus, zu fusionieren, um eine zukünftige Einsatztagesalarmsicherheit im Einsatzbereich sicherzustellen und vor allem auch die Jugendfeuerwehrarbeit und Jugendarbeit in diesen drei Stadtteilen zu bündeln. Aktuell verfügt der Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost über 55 Mitglieder. Im Dezember 2018 fand die Gründungsversammlung des Stützpunktes statt, bevor im April diesen Jahres der Umzug erfolgte. Seitdem ist die Feuerwehr technisch so weit, dass sie von diesem Standort ihre Einsätze abwickelt. Am 25.08.2019 erfolgt die offizielle Einweihung des Stützpunktes.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld als zuständiger Brandschutzdezernent sprach gestern Abend über die Beweggründe und Entwicklung am Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost. Wingenfeld hieß den Stützpunkt ein „schönes Beispiel“ dafür, dass man gemeinsam schon eine „gehörige Wegstrecke“ zurückgelegt habe, was von den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und damit auch für uns als Stadt aber noch einiges an Arbeit erfordere. Weiter hieß er den Feuerwehrstützpunkt nicht nur ein Gebäude, sondern auch „ein baulicher Rahmen“ für etwas, das in der Stadt und sicherlich auch überregional vorbildlich sei, um den Herausforderungen im Brandschutz für die Zukunft gerecht werden zu können. Im Vergleich zu anderen Städten und Regionen habe man in Fulda das Glück, noch viele ehrenamtliche Engagierte zu wissen, dies aber bedeute nicht, dass man nicht auch die Probleme und die Herausforderungen zu bewältigen hätte, die ja im Allgemeinen bekannt sind. Die Zahl an Menschen, die bereit sind, sich kontinuierlich ehrenamtlich zu engagieren, sei rückläufig, dies bekämen auch die Freiwilligen Feuerwehren im Bereich des Brandschutzes zu spüren, sagte er.

Stützpunkt zukunftsweisend

Weiter erinnerte Oberbürgermeister Wingenfeld an die Anfänge der Fusion der Freiwilligen Feuerwehren, diese im Januar 2014 begannen. Anfang des Jahres 2014 waren die Wehren Bronnzell, Edelzell und Kohlhaus an die Stadt herangetreten, mit der Überlegung, die Wehren zusammenzuführen, um einfach eine bessere Grundlage dafür zu haben, um personelle Voraussetzungen gerade im Bereich der Tagesalarmsicherheit besser gewährleisten zu können – insbesondere bei der Nachwuchsförderung von klein auf einen Rahmen bieten zu können, der so groß, stark und verlässlich ist, dass er zukunftsfähig ist. „Und dass diese Initiative von Seiten der Wehren gekommen ist, möchte ich an dieser Stelle als besonders lobenswert herausstellen“, so Wingenfeld vor dem Hintergrund, dass dies in anderen hessischen Kommunen keine Selbstverständlichkeit sei. Bei einer Zusammenführung von Wehren gehe es, wie Wingenfeld gestern Abend sagte, nicht nur um eine einfache Fusion, sondern auch um eine Zusammenführung von „unterschiedlichen Kulturen“.

Wenn auch die Standortsuche und – auswahl sowie bauliche Fragen eine erhebliche Zeit in Anspruch nahmen, könne man, so Wingenfeld, von der Entstehung der Idee der Fusion im Januar 2014 über den Wechsel am 25. April 2019 bis zur Einweihung des Stützpunktes am 25. August 2019 auf das angestrebte und letztlich auch erreichte Ziel am Ende dennoch dankbar zurückblicken. Den Prozess der Zusammenlegung wolle man bei der offiziellen Einweihung des Feuerwehrstützpunktes Fulda-Ost in wenigen Tagen deshalb auch noch einmal besonders herausstellen wie würdigen. Oberbürgermeister Wingenfeld sprach den Kameraden der Freiwilligen Wehren ein herzliches Dankeschön dafür aus, dass es gelungen sei aus den einzelnen zusammengeführten Wehren ein Gemeinschaftsgefühl füreinander zu entwickeln. Dies erfordere nicht zuletzt viel Dialogbereitschaft. „Ich glaube doch, dass wir mit dem Stützpunkt Fulda-Ost eine gute räumliche Voraussetzung dafür geschaffen haben, damit ein solches Zusammenwachsen möglich werden konnte“, sagte der Brandschutzdezernent abschließend seines Redebeitrages.

Bei der Fusion der oben genannten Wehren handelt es sich um ein Investitionsvolumen von rund 2,6 Millionen Euro. Auch kam bei der gestrigen Begehung die Nachwuchs- und Jugendarbeit zur Sprache. Insbesondere die Kinderfeuerwehr ist eine Besonderheit am Stützpunkt Fulda-Ost. „Die Kultur der Leitung am Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost ist sehr paritätisch. Aus den alten Feuerwehren Edelzell, Bronnzell und Kohlhaus sind jeweils auch Führungskräfte gewonnen worden, die diesen Stützpunkt, Fulda-Ost, gemeinsam leiten“, sagte Michael Ruppel. „So gibt es mit Ingo Alt einen Wehrführer sowie zwei stellvertretende Wehrführer, die gleichzeitig auch Zugführer sind.“ Insbesondere Letzteres sei nach dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden aus der feuerwehrtaktischen Sicht einmal mehr wichtig, um diesen Zusammenhalt zu gewährleisten und wachsen zu lassen.

„Vor zwei Jahren wurde in Edelzell die erste Kinderfeuerwehr von der Stadt gegründet“, sagte Ingo Alt, Wehrführer des Feuerwehrstützpunktes Fulda-Ost, am Freitagabend auf der Sommerbegehung der CDU-Stadtverordnetenfraktion im Stadtteil Kohlhaus. Zwar bestand zuvor in Bronnzell auch eine Kinderfeuerwehr, die erst auf Vereinsebene gelaufen sei, später aber dann einer öffentlich-rechtlichen Feuerwehr angeglichen wurde. „In der Stadt sind wir damit die Ersten, die eine Kinderfeuerwehr vorweisen können.“ Die Kinderfeuerwehr besteht aus zwei Gruppen und zählt aktuell um die 40 Kinder. „Die eine Gruppe trifft sich alle 14 Tage. Bei den Treffen stehen Spiel und Spaß im Vordergrund, aber auch Themen wie Brandschutzerziehung, Erste Hilfe und Feuerwehrarbeit – sofern dies für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren möglich ist – werden behandelt. „Die zweite Gruppe kommt einmal im Monat zusammen“, sagt Ingo Alt, anders wäre dies auch gar nicht machbar. Auch wurde die Kinderfeuerwehr schon mit Warnwesten ausgestattet, T-Shirts sollen die Kleinen Feuerwehrmänner und – frauen in Kürze einheitlich kleiden. Aktuell ist man gerade dabei, die ersten Kinder von der Kinderfeuerwehr in die neue Jugendfeuerwehr Fulda-Ost einzugliedern. Die Jugendfeuerwehr zählt aktuell 15 Mitglieder. Die Übernahme für die Einsatzabteilung steht kurz bevor. „Damit hoffen wir, dass wir unseren Nachwuchs sichern können.“ Vom 01.01.- bis heute (Stand 02.08.2019) ist der Freiwillige Feuerwehr Fulda-Ost über 30 Einsätze gefahren. Die Unwetter im Monat Mai haben die Kameradinnen und Kameraden gefordert“, berichtet Ingo Alt. Stolz am Stützpunkt Fulda-Ost ist man über den guten Zusammenhalt der zusammengeführten Wehren. Man ist zum Team zusammengewachsen. „Das Thema Kinderfeuerwehr ist denke ich der richtige Weg; Vielleicht auch als Pilotprojekt für viele andere Städte und Kommunen“, ergänzte Michael Ruppel. Weitere Themen, die bei der Sommerbegehung angesprochen wurden, betrafen der Kohlhäuser Friedhof sowie die belastende Verkehrssituation in der Frankfurter Straße.

Friedhofserweiterung dringend gewünscht

Reinhard Kremser ist seit 18 Jahren Ortsvorsteher des Stadtteiles Kohlhaus. Seit 18 Jahren bemühe man sich im Kohlhäuser Ortsbeirat um eine Erweiterung des Friedhofes im Stadtteil. Ein Thema, das viele Bewohner beschäftigt. Deutlich wird diese Problematik für die Bewohnerinnen und Bewohner während ihres Besuches auf dem Friedhof. Kremser sprach gestern von einem „heillosen Durcheinander“, wenn es darum geht, einen Parkplatz zu finden bzw. auf der Straße zu wenden. Reinhard Kremser: „Es wäre uns im Ortsbeirat ein ganz dringendes Anliegen und eine Herzensangelegenheit, wenn der Friedhof in Kohlhaus erweitert werden könnte. Wir sind jetzt schon 18 Jahre an diesem Thema dran. Schön wäre es, wenn man 3.000- bis 4.000 Quadratmeter kaufen könnte. Dies würde die Parkplatzsituation sicherlich ein gutes Stück entschärfen und wir hätten auch genügend Plätze für Gräber.“ In Kohlhaus gebe es lediglich noch eine Grabstelle für Sargbestattungen ohne Gestaltungsvorschriften, d. h., wo Platten erlaubt sind, erklärt Kremser. Dann wäre der Friedhof komplett belegt.

Antwort und eine Zusammenfassung der wohl bekannten Thematik gab stellvertretender Fraktionsvorsitzender Michael Ruppel: „Der Friedhof misst 4.000 Quadratmeter und verfügt über 315 Grabstellen. Richtig ist, dass eine Erweiterung schon viele Jahre gewünscht ist. Man hat seitens der Friedhofsverwaltung im Vorfeld eruiert, wie viel an Friedhofserweiterung Sinn machen würde. Man hat dann einen Flächenbedarf von zusätzlich circa 1.800 Quadratmetern ermittelt. Man ist dann in die Grundstücksverhandlungen gegangen und Grundstücksverhandlungen gestalten sich in der momentanen Lage natürlich äußerst schwierig. Letztendlich sind die Grundstücksverhandlungen an den utopischen Forderungen der Grundstückseigentümer gescheitert. Es war einfach finanziell nicht machbar!“ „Das ist kein Kohlhäuser Problem. Das Problem haben wir an vielen Stellen in unseren Stadtteilen. Das beginnt damit, wo wir den Stützpunkt Süd installieren wollen und Flächen suchen, wo wir Grundstücke für Bebauungen suchen – sei es für den Sozialen Wohnungsbau oder die Eigenheimbauer. Es gibt zum Teil viele Baulücken in den Stadtteilen. Nicht immer ist die Bereitschaft jedoch gegeben, dass die Eigentümer verkaufen wollen. Das Problem haben wir erkannt, aber es hat noch nicht Gefahr gemacht. Das muss man leider so sehen. Man muss auch immer die veränderte Bestattungskultur betrachten. Die Tendenz geht Richtung Urnengräber.“

Ein weiteres, belastendes Thema insbesondere für die Anwohner in Kohlhaus, ist die derzeitige Verkehrssituation in der Frankfurter Straße. Hierzu noch einmal Ortsvorsteher Reinhard Kremser: „Ein großes Anliegen uns im Ortsbeirat ist – das haben wir vor knapp zwei Jahren formuliert -, dass die Verkehrsteilnehmer, die vom Bronnzeller Kreisel kommen nicht links auf die Johannesberger Brücke abbiegen sollen, weil der Verkehr so dermaßen eingeschränkt wird, sondern die Verkehrsteilnehmer über den Westring fahren sollen. Wir hatten damals formuliert, dass unsere Leute, die in Kohlhaus wohnen, wenn die Baumaßnahmen in der Frankfurter Straße abgeschlossen sind gerne zum Bronnzeller Kreisel links hochfahren möchten. Auf gar keinen Fall möchten wir eine Spur, die von oben links runterführt. Dies wäre technisch auch gar nicht realisierbar. Das hat auch Hessen Mobil so eingezeichnet. Wir haben das dann weitergegeben an den RP – wir haben sogar an das Hessischen Verkehrsministerium geschrieben. Es ist alles formuliert worden. Mir ist bewusst, dass ich mich bei den Kollegen im Westen, die halt gerne da weiterfahren würden, unbeliebt mache. Hessen Mobil hat damals gesagt: Es geht nur noch rechts rein und rechts raus.

„Vom Verkehr her wird die spannende Frage sein, ob es durch diese rechts rein – rechts raus-Regelung wirklich weniger wird oder, ob sich die Verkehre eben nur anders sortieren. Da ist mir noch kein Verkehrsmodell bekannt, dass schon gerechnet wäre. Aber zumindest wird es in der Abwicklung klarer und der Verkehr wird an dieser Stelle, wenn nur noch rechts rein – rechts rausgefahren wird, sicherlich besser fließen“, sagte Bürgermeister Dag Wehner. Nicht zu vergessen und störend für die Anwohner von Kohlhaus seien nach dem Ortsvorsteher auch die versteckten Drehverkehre, die zum Leidwesen der Kohlhäuser leider viel zu oft praktiziert werden. Wenn nicht am Bürgerhaus, dann direkt unten an der Kreuzung. Dadurch komme es, so Kremser, zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Schon seit Jahrzehnten ist die CDU-Fraktion im Fuldaer Stadtparlament im Rahmen ihrer Sommerbegehungen in den Schulsommerferien in den Stadtbezirken und Stadtteilen Fuldas unterwegs – zur Bestandsaufnahme, um sich zu informieren und um Anregungen zur Diskussion mit in die Haushaltsberatungen zu nehmen. Der nächste Termin der CDU-Stadtverordnetenfraktion im Rahmen ihrer Sommerbegehung findet am 09. August zum Thema „Städtische Schulen“ statt. Treffpunkt ist um 18:00 Uhr an der Rabanus-Maurus-Schule (Domgymnasium) in der Magdeburger Straße 78, bevor sich die CDU-Stadtverordnetenfraktion abschließend der Freiherr-vom-Stein-Schule (Domänenweg 2) widmet. +++ ja