Solarindustrie: Verbandsmitglieder fordern Ende der Handelsschranken

Firmenfürchten in den Ruin getrieben zu werden

Solaranlage

Berlin. Unter Führung des Bonner Photovoltaikkonzerns Solarworld werben 30 europäische Solarfirmen im Bündnis „EU ProSun“ für die Beibehaltung von Strafzöllen auf chinesische Module und Zellen. Doch vier Mitglieder von EU ProSun stellen jetzt die eigene Verbandsposition völlig infrage, in einem vertraulichen Brief an die EU-Kommission, der dem „Handelsblatt“ vorliegt, widersprechen die Firmen ihrem Verbandspräsidenten, dem Solarworld-Konzernsprecher Milan Nitzschke, entschieden und fordern die sofortige Abschaffung der Handelsbeschränkungen auf Solarzellen. Die Handlungsfähigkeit der europäischen Modulhersteller sei wegen der Maßnahmen auf Zellen „dramatisch eingeschränkt“, schreiben die vier Unternehmen in anonymisierter Form. Es gebe innerhalb Europas wegen fehlender Kapazitäten keine Möglichkeit Solarzellen zu kaufen, die die Basis jedes Solarmoduls bilden. Sollten die Handelsbeschränkungen auf Solarzellen aus China nicht alsbald aufgehoben werden, „wird eine wirtschaftliche Produktion von Solarmodulen in Europa nicht mehr möglich sein“, warnen die Firmen und fürchten „in den Ruin getrieben“ zu werden. +++