Sky-Chef will gleiche Spielregeln für Anbieter von Bewegtbildern

In Deutschland schreibt Sky erst seit kurzem schwarze Zahlen

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London. Der Vorstandschef der britischen Sky-Gruppe, Jeremy Darroch, hat Kritik an weltweit tätigen Tech-Konzernen geübt. „Sie unterliegen keiner Regulierung, übernehmen wenig Verantwortung und sind in keiner Weise transparent“, sagte Darroch der „Welt am Sonntag“. Onlinesicherheit sei jedoch „eine der größten und wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft“. „Das Fernsehen, wie wir es gestalten, ist und bleibt der Goldstandard der verantwortungsvollen Unterhaltung“, sagte Darroch, der den Medien- und Unterhaltungskonzern Sky seit zehn Jahren leitet.

Jedoch müssten für alle Anbieter von Bewegtbildern die gleichen Spielregeln gelten. Es liege nun an Europa, hier Akzente zu setzen: „Diese Technologiekonzerne dominieren nur, wenn wir sie dominieren lassen.“ Sein Unternehmen, das mit einem Angebot von Bezahlsendern und digitalen Plattformen im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 12,9 Milliarden Pfund erwirtschaftete, operiert in sieben Ländern des Kontinents und hat rund 23 Millionen Abonnenten. Angesichts des bevorstehenden Brexits sagte Darroch: „Wir bei Sky sind stolze Europäer.“

In Deutschland schreibt Sky erst seit kurzem schwarze Zahlen, hat aber ehrgeizige Ziele. „Ich sehe Deutschland als den Markt mit dem größten Potenzial für Bezahlfernsehen überhaupt. Er steckt voller Möglichkeiten“, sagte der Unternehmenschef. Im kommenden Jahr starten hierzulande vier eigenproduzierte Serien, darunter eine Fortsetzung des Fernsehklassikers „Das Boot“. Die Sky-Gruppe insgesamt will in jedem Quartal vier neue Serien starten und gibt über alle Sparten hinweg rund sieben Milliarden Pfund für Inhalte aus. Eine Kampfansage an die Konkurrenz von Amazon bis Netflix. +++