SILEK in Hünfeld biegt auf Zielgerade ein

Hünfeld. Das Beteiligungsverfahren der Bürger an SILEK in Hünfeld biegt auf der Zielgeraden ein. Bei zwei Veranstaltungen am Donnerstag, 3. Juli, und Montag, 21. Juli sollen die Ergebnisse aus den umfangreichen Beratungen der Arbeitskreise und örtlichen Gremien zusammengetragen und in einem Abschlussbericht zusammengefasst werden, über den die Stadtverordnetenversammlung noch in diesem Jahr abschließend beraten wird.

Wie Bürgermeister Stefan Schwenk dazu mitteilt, sollen bei dem geplanten Termin am Donnerstag, 3. Juli, ab 19.30 Uhr im Hünfelder Rathaussaal zunächst die Arbeitskreise parallel in verschiedenen Räumen tagen und ihre Beratungen aus den örtlichen Gruppen zusammenfassen. Daraus sollen dann Berichte der jeweiligen Arbeitskreise erstellt werden. Im ersten Arbeitskreis befassten sich die Teilnehmer mit den Themen Freizeit, Natur, Erholung, Tourismus und Kultur, im zweiten Arbeitskreis mit Fragen der Landwirtschaft und Agrarstruktur und im dritten Arbeitskreis mit Naturschutz, Landschaftspflege, Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung. Zu diesem Arbeitstreffen der Arbeitskreise sind auch interessierte Bürger eingeladen.

Ein weiteres Treffen wird es dann am Montag, 21. Juli, um 19 Uhr in der Stadthalle Kolpinghaus geben, bei dem nicht nur die Arbeitskreise und Arbeitsgruppen zusammentreffen werden, sondern auch die Ortsbeiräte und Mandatsträger von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Auch dazu sind interessierte Bürger eingeladen. Aus den Beratungsergebnissen innerhalb der drei Arbeitsgruppen soll dann ein gemeinsamer Bericht erstellt werden, der noch in diesem Jahr abschließend durch die Stadtverordnetenversammlung beraten wird.

Aus Sicht von Bürgermeister Stefan Schwenk haben die Arbeitsgruppen und Arbeitskreise vor Ort in den zurückliegenden Monaten ein gewaltiges Pensum geleistet. Mehr als 20 Sitzungen wurden absolviert, daneben gab es noch kleine Gesprächsgruppen, die von den örtlichen Teilraumgruppen mit der Erarbeitung von einzelnen Themenfeldern beauftragt worden waren. Aus Sicht von Stefan Schwenk wurde damit auch eine breite Beteiligung der Bürgerschaft an der Erarbeitung dieses Konzeptes sichergestellt, das Grundlage für die künftige Entwicklung der Flurgemarkungen in Hünfeld für die kommenden zwei bis drei Jahrzehnte sein wird. Die Themenfelder reichten dabei beispielsweise von präventivem Hochwasserschutz, wie er besonders in Dammersbach nach dem Hochwasser im vergangenen Jahr im Fokus stand, über die Verbesserung der Agrarstruktur durch den Vorschlag zum Ausbau von Hauptwirtschaftswegen, um beispielsweise auch Ortsumgehungen für landwirtschaftliche Verkehre sicherzustellen, bis hin zu Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes und des Tourismus. Dabei lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Fragestellung, wie Konflikte zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Naturschutz vermieden und diese Themenfelder in Einklang gebracht werden können.

Dieses SILEK-Verfahren, bei dem Hünfeld zu den ersten Kommunen in Hessen gehörte, die sich auf diese Weise mit der zukünftigen Gestaltung ihrer Flurgemarkungen befasst hat, soll eine Richtschnur für das kommunalpolitische Handeln der kommenden Jahrzehnte vorgeben. Außerdem besteht die Möglichkeit, in den Genuss höherer Fördermittel bei möglichen Flurbereinigungsverfahren zu kommen, wenn zuvor ein SILEK-Verfahren durchgeführt wurde. Übernimmt das Land Hessen in der Regel bei Flurbereinigungsverfahren bislang 75 Prozent der Kosten, so sind es bei einem vorgeschalteten SILEK-Verfahren 80 Prozent. Die verbleibenden Kosten teilen sich Stadt und Teilnehmergemeinschaft, während die Stadt bereits angeboten hatte, Maßnahmen, die überwiegend oder ganz im Interesse der Allgemeinheit stehen, zu 100 Prozent zu finanzieren und bei Vorhaben zur Verbesserung der Agrarstruktur ihren Anteil von den verbleibenden zehn auf 12,5 Prozent aufzustocken, so dass die Mitglieder der Teilnehmergemeinschaften dann nur noch mit 7,5 Prozent der tatsächlich im Interesse der Landwirtschaft stehenden Maßnahmen belastet würden. Nach den Worten von Bürgermeister Schwenk geht es darum, künftig weniger, aber dafür bessere Feldwege- und Flächenzuschnitte zu haben und Konflikte mit anderen Nutzungen soweit als möglich zu vermeiden. Mit dem SILEK-Verfahren würden Grundlagen erarbeitet, die weit in die Zukunft reichten. +++ fuldainfo