Erleichterung machte sich breit. Große Erleichterung. Und auch eine Portion Stolz lukte um die Ecke bei den Fußballern der SG Barockstadt. Darüber, das letzte Heimspiel des Jahres 2025 gewonnen zu haben - 1:0 endete es dank David Sieberts Tor zum 1:0 gegen Eintracht Trier. Und darüber, ein zweites Spiel in Folge für sich entschieden zu haben. Letztmals glückte das im und Ende August: Im vierten Saisonspiel platzte der Knoten mit dem 4:2 bei Wieder-Aufsteiger Schott Mainz am 23. August - und eine Woche darauf gelang der SGB der erste Heimsieg der Runde, mit dem 3:0 gegen den Bahlinger SC.
Genug der Zahlenspiele und Empfindungen, das wird im großen TV-Unterhaltungsbrei schon zur Genüge hinuntergebetet - Fußball ist immer noch aufm Platz. Mit großer. Hingabe, mit Einsatzbereitschaft und Herz erarbeitete und verdiente sich die SGB ihren erst zweiten Heimsieg der laufenden Saison. „Es war eines der vielen 50:50-Spiele, und dieses haben wir auf unsere Seite gezogen“, lobte Trainer Daniyel Cimen. Besonders ihm war es zu gönnen, dass der Sieger an diesem nasskalten und ekligen Nachmittag SG Barockstadt hieß. Sein Team trat kämpferisch beherzt auf, kämpfte bei zunehmend tiefem und kräfteraubenden Boden um jeden Ball, warf sich in die förmlich hinein - erhielt den knappen, aber verdienten Dreier als Geschenk. Passend zum 1. Advent.
Dass der Vergleich gegen Eintracht Trier eng war, ist unbestritten. Die SGB kam schwer ins Spiel, biss sich aber hinein. Wichtig, dass Aaron Frey früh gegen Marceta rettete (13.) - ehe Tim Koruschek die erste Chance des Gastgebers besaß, als sein Kopfball nach knapp einer halben Stunde knapp über die Kiste strich. Eine Anleihe beim Glück nahm die SGB auch, als sowohl Marceta und Biondic eine der von Cimen im Vorfeld befürchteten Eingaben verpassten. Doch das Team aus Fulda knüpfte dort an, was der Trainer einforderte: an sich zu glauben und Überzeugungsarbeit zu vermitteln. Das zahlte sich im zweiten Abschnitt aus. Nicht nur bei Sieberts Siegtor - später hatte der eingewechselte Moritz Reinhard gar das 2:0 auf Fuß, Triers Keeper Novakovic aber entschärfte (79.).
Symbolisch fast die Entstehung des Tores. Keanu Kraft, der am Vortag seinen Vertrag langfristig verlängert hatte, bediente den soeben ins Spiel gekommenen David Siebert - und der traf aus spitzem Winkel, mehr oder weniger vom Fünfer-Eck, zum 1:0. Das war nach gut einer Stunde. Und der Rest war Arbeit. Siebert war „überglücklich“, dass ihm das Tor gelungen war. Und seiner SGB eröffnet sich plötzlich eine neue Perspektive. Das Team dürfte spüren, was zwei dreifache Punktgewinne anrichten können, wie sie den Knoten des Selbstvertrauens lösen können. Was das im Kopf der Spieler macht.
Vor dem abschließenden Spiel dieses Jahres am Samstag dieser Woche bei der TSG Balingen spürt Kickers Offenbach plötzlich den Atem der SGB, die bis auf einen Punkt herangerückt ist. Und überhaupt bietet sich dem Team aus Fulda die Chance, Anschluss ans (untere) Mittelfeld zu gewinnen. Auch die Stuttgarter Kickers, die U23 des Bundesligisten SC Freiburg (je 26), Trier und der KSV Hessen (je 28) und der FC Homburg (29) sind so weit nicht entfernt.
Die abschließende Ausfahrt des Jahres heißt also TSG Balingen. Und die schaffte bei Steinbach Haiger am vergangenen Samstag immerhin ein torloses Unentschieden. Die SG Barockstadt indessen richtet den Blick auf sich selbst. +++ rl

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