Sechs bestätigte Corona-Fälle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Landrat Dr. Koch: „Teilnahme an Reisen und private Aktivitäten neu bewerten“

Coronavirus

Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind sechs Corona-Infektionen bestätigt. Dabei handelt es sich um zwei Frauen und vier Männer im Alter von 42 bis 61 Jahren. Alle Personen weisen milde Symptome auf und befinden sich in häuslicher Absonderung. Fünf Personen sind kürzlich von einem Skiurlaub in Südtirol in den Landkreis zurückgekehrt, eine Person war auf Geschäftsreise in Bayern. „Die Infizierten haben sich alle vorbildlich verhalten und sind sehr kooperativ. Sie sind krankgeschrieben und werden vorsorglich betreut“, sagt Amtsärztin Adelheid Merle. Das Gesundheitsamt des Landkreises empfiehlt Reiserückkehrern, prinzipiell 14 Tage zu Hause zu bleiben und sich vom Hausarzt eine Krankschreibung ausstellen zu lassen. Die Behörde ermittelt derzeit die Kontaktpersonen der bestätigten Fälle.

Bei Verdacht die 116117 wählen

Wer jetzt aus internationalen Risikogebieten wie Italien, Iran, China oder aus besonders betroffen Regionen in Deutschland wie dem Landkreis Heinsberg nach Hause kommt, sollte beim ersten Auftreten von Symptomen den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116117 anrufen. Darauf weist auch Landrat Dr. Michael Koch hin: „Wer Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot verspürt oder einen dringenden Verdacht hat, sich infiziert zu haben, soll sich telefonisch an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.“ Keineswegs sollen unaufgefordert Arztpraxen oder Kliniken aufgesucht werden.

Servicetelefon wird eingerichtet

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg richtet ab Freitag ein Bürgertelefon zum Thema Corona ein. Unter der Rufnummer 06621 87 87 87 können sich Bürgerinnen und Bürger informieren. Weiterhin gibt die Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration täglich von 8 bis 20 Uhr unter der 0800 555 4 666 Auskunft.

Landrat appelliert an Bevölkerung

Angesichts der aktuellen Situation bittet Landrat Koch die Bevölkerung, die Teilnahme an nicht zwingend notwendigen Versammlungen, private Aktivitäten und etwaige Reisen, zum Beispiel von Schüler- und Jugendgruppen oder Vereinsfahrten, neu zu bewerten: „Jeder Einzelne sollte sich den Risiken bewusst sein und seine Planungen genau überdenken.“ Auch das Gesundheitsamt empfiehlt, größere Veranstaltungen im Privaten oder von Vereinen abzuwägen.

Wie kann ich mich schützen?

Als Schutzmaßnahme – auch vor der Grippe – sind Bürgerinnen und Bürger dazu angehalten, weiterhin einfache Hygieneregeln zu beachten: In die Armbeuge husten oder niesen, Einmaltaschentücher verwenden und diese nach jedem Gebrauch entsorgen, Händeschütteln vermeiden, gründliches und regelmäßiges Händewaschen, nicht mit den Händen die Nasen-, Mund- und Augenschleimhaut berühren (zum Beispiel nach Festhalten an Griffen in Bussen oder Benutzen von Türgriffen, die von vielen angefasst werden), grundsätzlich eigene Gläser und Besteck benutzen, wie immer in der Erkältungszeit, wenn möglich, Menschenansammlungen meiden und Smartphone, Handy, Tablet etc. regelmäßig desinfizieren.

Informationen

Ein dringender Corona-Verdacht besteht, wenn man in den vergangenen 14 Tagen aus Risikogebieten eingereist ist oder sich in einem Gebiet in Deutschland mit Corona-Fällen aufgehalten hat oder Kontakt mit einem bestätigten Corona-Fall hatte und Fieber hat beziehungsweise ein grippeähnliches Krankheitsgefühl verspürt. Im Internet informieren das Robert-Koch-Institut unter www.rki.de und das Hessische Ministerium für Soziales und Integration unter www.soziales.hessen.de/gesundheit/infektionsschutz. +++