Schwesig will Unterstützung für künstliche Befruchtung ausbauen

Berlin. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will die finanzielle Unterstützung für die künstliche Befruchtung ausbauen. „Ich bin sehr dafür, wieder zur alten Regelung zurückzukehren, dass die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten der künstlichen Befruchtung ganz übernimmt“, sagte Schwesig der „Welt“. Dies scheitere aber regelmäßig am Gesundheitsministerium, unabhängig davon, wer gerade Gesundheitsminister sei.

„Deshalb haben wir im Haus eine Richtlinie: Bei den Bundesländern, die mitmachen, unterstützen wir die künstliche Befruchtung finanziell. Dort bekommen Paare, die eine Behandlung in Anspruch nehmen, die Hälfte der Kosten als Zuschuss von Bund und Ländern“, sagte Schwesig. „Ich arbeite daran, dass sich noch mehr Länder daran beteiligen.“ Vom „social freezing“, dem Einfrieren von Eizellen als Angebot von Firmen an ihre Angestellte, hält die Familienministerin nichts. „Ich finde es gut, dass es die medizinische Möglichkeit des Einfrierens gibt“, sagte Schwesig. „Aber die Botschaft von Unternehmen, dass man den Kinderwunsch auf einen günstigeren Zeitpunkt aufschieben soll, ist eine falsche Botschaft.“

Es werde für Frauen mit 40 nicht leichter im Job und auch nicht mit dem Kinderkriegen. „Ich möchte, dass sich die Stimmung ändert“, sagte Schwesig. Bisher würden junge Menschen immer gedrängt, vor der Familienplanung erst einmal eine Ausbildung zu beenden und einen Job zu finden. Dann würden sie Zeit verlieren, weil sie sich oft von Befristung zu Befristung hangeln würden. „Die Botschaft sollte sein: Für ein Kind ist jeder Zeitpunkt der richtige – und alle im Umfeld, ob beruflich oder privat, sollten möglich machen, dass das gelingt“, sagte Schwesig. +++ fuldainfo