Scholz sieht SPD-Mitgliederentscheid selbstbewusst entgegen

Dreyer ruft alle Mitglieder zur Stimmabgabe auf

Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz, der sich um den SPD-Vorsitz bewirbt, sieht dem Ergebnis der Mitgliederbefragung selbstbewusst entgegen. „Alle wissen, was ich für die SPD in die Waagschale werfen kann: das hohe Ansehen und das Vertrauen, das viele Bürgerinnen und Bürger in mich setzen“, sagte Scholz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Der langjährige Hamburger Bürgermeister verwies auf frühere Wahlerfolge in der Hansestadt, als die SPD mit ihm an der Spitze 48 und 46 Prozent holte.

Damit sei für die SPD die Hoffnung verbunden, „dass es zwar nicht ganz so schnell so steil wieder aufwärts gehen wird wie in Hamburg, aber dass sich die Werte der SPD erholen können, wenn Klara Geywitz und ich das Vertrauen der Mitglieder erhalten“, so der SPD-Politiker weiter. Der Finanzminister bewirbt sich gemeinsam mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten um die Nachfolge der zurückgetretenen SPD-Chefin Andrea Nahles. Am 26. Okt ober will die SPD verkünden, welches der sechs Kandidatenduos vorne liegt. Seit Montag stimmen die 426.000 Mitglieder per Brief und online ab. Kommt kein Duo auf mehr als 50 Prozent, gibt es eine Stichwahl der ersten beiden Teams.

Dreyer ruft alle Mitglieder zur Stimmabgabe auf

Die kommissarische SPD-Chefin Malu Dreyer hat alle Mitglieder der Partei aufgefordert, bei der Mitgliederbefragung über den neuen Parteivorsitz ihre Stimme abzugeben. „Ich rufe alle Mitglieder auf: Nehmt teil und gebt eure Stimme ab. Das ist die Chance mitzubestimmen“, sagte Dreyer den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Es schaffe die „Legitimation, die unsere neuen Vorsitzenden brauchen werden“, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin weiter. Auf die Frage, ob sie selbst schon wisse, für welches Kandidatenduo sie abstimmen werde, antwortete sie: „Ja, ich habe mich entschieden“, so die kommissarische Vorsitzende. Man betreibe gerade „einen riesigen Aufwand, damit die Mitglieder über die Parteiführung abstimmen können“, sagte Dreyer den Zeitungen weiter. Sie erwarte dann „aber auch von allen in der Partei, dass die neuen Vorsitzenden Solidarität und Rückhalt erfahren. Sonst wird es eng für uns“, so die SPD-Politikerin weiter. +++