Scholz lehnt SPD-Vorsitz auch bei Doppelspitze ab

Politik sei keine Vorabendserie

Olaf Scholz (SPD)

Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) will den Vorsitz der SPD auch in der geplanten Doppelspitze nicht übernehmen. „Auch für zwei Vorsitzende ist es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die SPD wieder nach vorn zu bringen“, sagte Scholz den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. „Ich bleibe bei meiner Haltung“, so der SPD-Politiker mit Blick auf seine früheren Äußerungen, wonach ihm das Amt des Bundesfinanzministers keine Zeit lasse, zusätzlich den SPD-Vorsitz zu übernehmen.

Er sei aber „fest davon überzeugt, dass in dem nun eingeschlagenen Weg eine großartige Chance für die SPD liegt“, so der Vizekanzler weiter. Auf die Frage, ob er die Kanzlerkandidatur der SPD übernehmen wolle, sagte er: „Es ist dazu gesagt, was zu sagen ist.“ Zudem finde er, man müsse weg „von dem Entertainment-Teil der Politik“, so der Finanzminister. Er finde „solche Fragen ermüdend“. Politik sei „doch keine Vorabendserie, sondern es geht um etwas Ernstes, es geht, wenn ich es pathetisch sagen darf, um die Zukunft unseres Landes. Wenn sich Interviews aber nur noch um Personalfragen drehen, werden sie der Sache nicht gerecht“, sagte Scholz den Zeitungen weiter.

Der Vizekanzler war im Januar in einem Interview gefragt worden, ob er sich das Kanzleramt zutraue. „Ja. Frau Kramp-Karrenbauer hat gerade gesagt, dass von einer Parteivorsitzenden erwartet wird, dass sie sich das Amt zutraut. Für einen Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland gilt das Gleiche“, hatte der SPD-Politiker damals geantwortet. +++