
Schlüchtern und Steinau wollen den Fußballvereinen der Region optimale Trainingsbedingungen bieten. Dafür haben sie nun einen wichtigen Schritt gemacht. Sie kauften zusammen zwei Geräte für Fachleute: ein Aerifiziergerät als Aufsatz für einen kleinen Traktor sowie einen Anhänger zum Sandstreuen. Eine gute Bearbeitung der Fußballplätze vor Ort ist damit jetzt möglich. Die Geräte kosteten zusammen etwa 60.000 Euro. Die beiden Städte teilen die Kosten.
Mit dem Aerifiziergerät bringt man Eisenspieße bis zu 18 Zentimeter tief in den Boden. Das Gerät lockert ihn auf; zieht man die Spitzen heraus, wird er außerdem angehoben. Wasser sickert so besser ein und durchdringt die Fläche. Laut Manuel Schüssler vom Bauamt Schlüchtern verhindert das einen Wasserstau bei Regen und macht den Platz weicher. Damit sinkt die Verletzungsgefahr auf harten Böden. Anschließend streut der Anhänger kontinuierlich Sand auf die Fläche. Es kommt gewaschener Sand zum Einsatz, so wie er auch auf Spielplätzen benutzt wird. Pro Sportplatz sind etwa 40 Tonnen nötig.
Mitarbeiter des Bauhofs Schlüchtern lernten, wie die Geräte funktionieren. Sie können die Arbeiten jetzt selbst machen. Der Sportplatz Niederzell wurde zuerst mit der neuen Technik behandelt – mit Erfolg. Marc Lotz, Leiter des Schlüchterner Bauhofs, erklärt, die Arbeiten dauerten im Schnitt einen Tag pro Fläche. Danach müssen die Vereine den Boden noch mit einer Egge bearbeiten, damit der Sand eingearbeitet wird. Elf Plätze in Schlüchtern sowie sechs in Steinau sind zu pflegen. Dafür ist in den nächsten Wochen der richtige Zeitpunkt.
Reinhold Baier, Erster Stadtrat, hatte die Idee. Er rechnet vor, was die Vereine sparen, da die Stadt die Kosten übernimmt. Der Sand kostet rund 1200 Euro pro Platz. Dazu kommen etwa 1000 Euro für Dünger, den die Vereine selbst bezahlen. Außerdem bekamen alle Fußballvereine aus Schlüchtern vor Kurzem jeweils 4000 Euro.
Die Bürgermeister der beiden Städte freuten sich über die gelungene Zusammenarbeit. Matthias Möller, Bürgermeister von Schlüchtern, betonte, man kooperiere nicht nur im kulturellen, sondern auch im technischen Bereich. Die Vereine schlugen die Anschaffung vor. Die Kommunen setzten die Idee politisch gern um. Möller dankte Stadtrat Baier für seinen Einsatz. Gerade für den Jugendsport sei die Initiative wichtig. Er sehe den Bedarf für einen Kunstrasenplatz in Schlüchtern, um vom Wetter unabhängiger zu sein. Möller erklärte, man bleibe mit den Vereinen im Gespräch. Andere Sportarten sollen nach Möglichkeit auch Hilfe bekommen.
Christian Zimmermann, Bürgermeister von Steinau, betonte, es sei wichtig, den Vereinen zu helfen. Durch die gemeinsame Anschaffung sparen beide Kommunen Kosten. Die Plätze können länger genutzt werden. Bei den aktuellen Wetterbedingungen ist eine kontinuierliche Pflege wichtig. Alle Altersgruppen profitieren davon – von Jugend- bis Seniorenmannschaften. Steinau wird sich an den Kosten beteiligen.
Nachdem die neuen Geräte besichtigt waren, trafen sich die Vertreter aller Fußballvereine Schlüchterns im Sportlerheim Niederzell. Sie besprachen, wie die Platzpflege weiter ablaufen soll.
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