Rund 16,6 Millionen Euro Bußgeld wurden im Jahr 2016 in Hessen verhängt

Gezielte Verkehrsüberwachung gegen Raser

Wiesbaden. Um Rasern Einhalt zu gebieten, setzt die hessische Polizei auch auf Verkehrsüberwachung durch mobile Geschwindigkeitsmessungen. So wurden im Jahr 2016 fast 7.000 mobile Geschwindigkeitskontrollen von der Polizei durchgeführt und dabei Bußgelder in einer Gesamthöhe von rund 12 Millionen Euro verhängt. Durch stationäre Messgeräte beliefen sich die Bußgelder auf rund 4,6 Millionen Euro. Der Kontrolldruck ist im Vergleich zum den Vorjahren gleichbleibend hoch.

„Nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen in Hessen. Bei 9.735 Unfällen kam es zu 4.759 Verunglückten. 81 Menschen ließen deswegen ihr Leben im Straßenverkehr. Die Verkehrsüberwachung ist eine gezielt eingesetzte polizeiliche Maßnahme gegen Raser und kein Selbstzweck. Hinter den Zahlen der Verunglückten stecken persönliche Schicksale, die im Einzelfall zum Teil nur schwer zu ertragen sind. Das gilt zuerst für die Angehörigen der Getöteten und die Schwerverletzten selbst, aber auch für unsere Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Straßenmeistereien“, so Innenminister Beuth.

Um einer der Hauptunfallursachen wirksam entgegen zu treten hat die hessische Polizei für den Zeitraum 2016 bis 2018 das Schwerpunktprogramm „Verkehrssicher in Hessen“ aufgelegt, das sich unter anderem mit dem Thema Geschwindigkeit befasst. Zur Verfolgung besonders gefahrenträchtiger Verkehrsverstöße, insbesondere erheblicher Geschwindigkeitsüber- und Abstandsunterschreitungen, setzt die hessische Polizei in zivile Einsatzfahrzeuge verbaute Technik ein, die Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen durch Nachfahren bei gleichzeitiger Videoaufzeichnung ermöglicht.

Ein Schwerpunkt im laufenden Jahr betrifft die Motorradfahrer. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei einem Unfall schwer verletzt werden oder ums Leben kommen, ist bei dieser Personengruppe viel höher als bei anderen Verkehrsteilnehmern: Mit knapp 4.100 Unfällen machen sie zwar nur einen Bruchteil der Gesamtunfallzahl aus – jedoch ist jedes fünfte Todesopfer im Straßenverkehr ein Motorradfahrer. Dabei ist noch einmal besonders zu berücksichtigen, dass nicht das ganze Jahr über gefahren wird und dementsprechend die Unfälle in der kalten Jahreszeit deutlich zurückgehen. Somit wird die hessische Polizei zum Start der anstehenden Motorradsaison einige neue technische Mittel einsetzen, um insbesondere Rasern auf zwei Rädern Herr zu werden. Dazu gehört unter anderem ein neues Zivilmotorrad für eine noch gezieltere Jagd auf Temposünder. Das neue Zivilmotorrad wird den Einsatz des bereits vorhandenen ProVida-Motorrads sinnvoll ergänzen und in verschiedenen vielbefahrenen, unfallträchtigen Regionen, wie zum Beispiel im Odenwald oder rund um den Großen Feldberg, zum Einsatz kommen. +++