Rotes Kreuz befürchtet unhaltbare Situation in Pflegeheimen

Fünf Millionen Euro für Corona-Nothilfefonds gesammelt

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor unhaltbaren Situationen in Alten- und Pflegeheimen während der Coronakrise. „Die Situation ist sehr, sehr angespannt. Wenn wir nicht aufpassen, werden die Krankenhäuser in den nächsten Wochen viele Patienten aus Pflegeheimen zur Behandlung gegen das Coronavirus aufnehmen müssen“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Versorgung mit Schutzmaterial bis hin zu Desinfektionsmitteln in den Pflegeheimen und bei den ambulanten Pflegediensten sei „völlig unzureichend“. Hier müsse „schnellstmöglich Abhilfe geschaffen werden“, sagte Hasselfeldt den Zeitungen.

Auch bei den Sanitätern sei das Schutzmaterial knapp, warnte die DRK-Chefin. In den Heimen hätten es die Mitarbeiter zudem mit einer Risikogruppe von Menschen zu tun, die zum großen Teil dement seien und die man nicht völlig sozial isolieren könne. „Das sind Menschen, die oft Angst bekommen und verstört sind, wenn sie Personen in Schutzausrüstung sehen“, sagte Hasselfeldt. Die Coronakrise offenbare einige Defizite: „Bei der Produktion von Schutzausrüstung und Medikamenten ist Deutschland zu sehr von anderen Ländern abhängig.“ Die DRK-Präsidentin forderte als Lehre aus der Krise einen Aufbau von bundesweit zehn Materiallagern, in denen Zelte, Decken, Feldbetten, Medikamente und Hygieneartikel für die Versorgung von insgesamt 50.000 Menschen in Krisenfällen gelagert werden sollen. Im Haushalt für das laufende Jahr habe der Bund knapp 24 Millionen Euro für ein erstes Lager eingeplant. Damit könnten etwa 5.000 Menschen versorgt werden. „Die Coronakrise zeigt, wie dringend notwendig so eine Bundesvorratshaltung ist und dass wir da schneller vorankommen müssen“, sagte die DRK-Chefin.

Fünf Millionen Euro für Corona-Nothilfefonds gesammelt

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat innerhalb von nur knapp zwei Wochen fünf Millionen Euro an Spenden für ehrenamtliche Helfer in der Coronakrise eingesammelt. „Die Hilfsbereitschaft ist in diesen Tagen in ganz Deutschland unglaublich groß“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt den Zeitungen weiter. Die Erfahrungen des DRK in diesen Tagen zeigten, „dass unsere Gesellschaft auch in schwierigen Zeiten zusammenhält und wir kein Volk von Egoisten sind“, sagte Hasselfeldt. Die Spendenaktion komme Freiwilligen zu Gute, die sich vor allem um Menschen in Quarantäne oder Risikogruppen kümmern, indem sie Lebensmittel und Medikamente kaufen und über Telefondienste psychosoziale Betreuung leisten. Gespendet hätten vor allem Privatpersonen und Unternehmen. +++