Romrod: Das Debüt der neuen Ausschussvorsitzenden

Brückenbau in Nieder-Breidenbach fokussiert

Diplom-Ingenieur Hans-Jürgen Tiefau stellt die Brückenpläne für Nieder-Breidenbach vor.

Romrod. Eine gemeinsame Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit dem Bau- und Umweltausschuss der Stadt Romrod fand am Dienstagabend im Rathaus statt. Die rund dreistündige Zusammenkunft der Parlamentarier fokussierte auf einem Brückenbau in Nieder-Breidenbach, der Errichtung eines Bahnhofparkplatzes in Zell und dem städtischen Flächennutzungsplan. Beratungen wurden aber auch zur geplanten Errichtung eines Solarparks nahe Zell geführt. Nach der konstituierenden Sitzung war es für Dr. Tobias Schmitt im Ausschuss für Hauptsächliches und Finanzen sowie Thilo Naujock im Ausschuss für Bauen und Umwelt das Debüt als Vorsitzende.

Für die Erneuerung einer Brücke über den Seebach in Nieder-Breidenbach fassten die Ausschüsse eine einstimmige Beschlussempfehlung, allerdings soll der Ortsbeirat dazu noch einmal angehört werden. Das Vorhaben steht in Verbindung mit der Gestaltung des zentralen Dorfplatzes sowie der Renaturierung des Bachs im Rahmen der Dorferneuerung. Die derzeitige Planung vom Wettenberger Ingenieurbüro Zick-Hessler sieht die Verwendung von Betonfertigteilen vor, die zu einer Brückenverlängerung von 5,40 Metern führen. Die Kosten sollen sich auf etwa 50.000 Euro belaufen. Wie Diplom-Ingenieur Hans-Jürgen Tiefau vom Planungsbüro schilderte, sollen bei dieser Variante die Bauzeit kurz und die Verkehrsbehinderung gering ausfallen. Laut seinen Angaben könnte das Brückenbauwerk rund 100 Jahre genutzt werden. Im Hinblick auf die Veränderung des Bachlaufs informierte er, dass durch Störsteine und Schüttungen eine natürliche Abtragung des Bodens verhindert werden soll. Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg informierte dazu, dass der Bachlauf auch wegen schadhaften Mauern verändert werden müsste. Desweiteren ist laut ihren Angaben die Installation eines neuen Geländers aus Gründen des Unfallschutzes nötig.

Unstimmigkeit herrschte bei den Fraktionen der beiden Ausschüsse für die Beschlussempfehlung zur Errichtung eines Park & Ride Platzes auf dem Zeller Bahnhofsgelände. Die SPD-Fraktion stimmte jeweils mit zwei Nein-Stimmen dagegen und die CDU/FWG-Fraktion mit jeweils drei Ja-Stimmen dafür. Grund der differenzierten Ansichten war offensichtlich die Art der Einbindung des Ortsbeirates von Zell. Die mittlerweile zum sechsten Mal geänderte Variante des Projekts, sieht bei einer Summe von rund 100.000 Euro insgesamt zwanzig Parkplätze für Autos und nicht weniger Stellplätze für Fahrräder vor. Entgegen erster Planungen sollen die Plätze über eine bestehende Zufahrt und über eine neue Zufahrt angefahren werden können. Wie Bürgermeisterin Dr. Richtberg informierte, seien nach wie vor die Gesamtkosten von maximal 100.000 Euro für eine Förderung ausschlaggebend. Für die nötige Begrenzung der Kosten wurden in den Ausschüssen verschiedene Einsparungen diskutiert, die von dem anwesenden Diplom-Ingenieur mit einem „gewissen Charme“ kommentiert wurden.

Bei einer Enthaltung stimmte das Joint Venture der Romröder Ausschüsse einstimmig für den Feststellungsbeschluss des Flächennutzungsplanes, nachdem zuvor über die einzelnen Ergebnisse der Abwägungen abgestimmt worden war. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, so Diplom-Ingenieur Gerhard Vollhardt vom zuständigen Planungsbüro. Laut seinen Angaben habe die Bürgerschaft von Romrod keine Einwendungen mehr zur dritten Vorlage des Plans hervorgebracht. Dem entgegen brachten jedoch noch Behörden vereinzelte Einwände hervor. Kritisch sahen die Ausschussmitglieder die erneute Einbringung des Regierungspräsidiums für eine Windkraftfläche nahe Ober-Breidenbach.

Zu einer Sitzungsunterbrechung kam es bei der Beratung zur Errichtung eines Solarparks in der Gemarkung von Zell. So fragte das Ausschussmitglied Jörg Gaudl zu den Umständen der gerichtlichen Ermittlungen gegen die projektierende Firma an. Deren Vertreter informierte während der Unterbrechung, dass es sich nur um Vorwürfe handele. Laut seinen Angaben habe es lediglich Probleme mit Aufträgen an Subunternehmen gegeben. Eine Beschlussempfehlung fassten die Ausschüsse vorerst nicht. Das Ausschussmitglied Stephan Diehl erklärte zu den Planungen um den Solarpark: „Künftig könnte es weitere Interessierte geben, die könnten dann eine gleiche Behandlung erwarten“. Bürgermeisterin Dr. Richtberg informierte, dass die Gemeinde durch den Park rein monetär keinen Gewinn erhalte. +++ fuldainfo | pw