Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat mehr Transparenz im Londoner Verfahren gegen den Wikileaks-Mitgründer Julian Assange gefordert. "Wir sind zutiefst schockiert über das, was wir in Julian Assanges Auslieferungsverfahren erlebt haben", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Dienstag. "Für uns ist klar, dass er wegen seiner Beiträge zu journalistischer Berichterstattung angeklagt wurde und dass das Verfahren gegen ihn rein politisch motiviert ist." Bereits zu Beginn des Verfahrens im Februar hatte die NGO die "umfangreichen Zugangsbeschränkungen" für unabhängige Beobachter kritisiert. Dies habe "kein gutes Licht auf die britische Justiz" geworfen. Nach einem Einspruch vor Gericht waren Mitte September fünf Sitze für die Öffentlichkeit bereitgestellt worden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden diese per Fernsehbildschirm zum Verfahren zugeschaltet. Laut ROG war Assange selbst gar nicht auf dem Bildschirm einzusehen, "sodass weder sein Wohlbefinden noch seine Aufnahmefähigkeit oder die Frage, ob er sich problemlos mit seinem Rechtsbeistand verständigen konnte, zu bewerten war". +++ nh/dts
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