Rock: Windparkeröffnung wird zum PR-Desaster – Minister Al-Wazir kneift

Windräder

Wiesbaden. Am kommenden Wochenende wollte der hessische Energieminister Tarek Al-Wazir den Windpark „Hallo“ der Firma Luftstrom in Freiensteinau im Vogelsbergkreis eröffnen. Doch schon im Vorfeld gab es massive Proteste gegen den neuen Windpark, zumal im Ort schon viele Windräder stehen und im Umfeld noch zahlreiche weitere Anlagen geplant sind. Deshalb haben örtliche Bürgerinitiativen unter dem Motto „Rote Karte für Al-Wazir“ am gleichen Tag zu einer Kundgebung aufgerufen, die von vielen Windkraftkritikern hessenweit unterstützt wird.

„Angesichts der bevorstehenden Auseinandersetzung mit über tausend kritischen Bürgern „kneift“ Minister Al-Wazir nun und hat seine Teilnahme an der Windparkeröffnung, genauso wie der Gießener Regierungspräsident Dr. Lars Wittek, kurzfristig abgesagt. Offiziell hat Minister Al-Wazir seine Absage damit begründet, dass der Investor viel mehr Waldflächen gerodet habe, als genehmigt“, erklärte der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, René Rock, der bei der Kundgebung am Sonntag die Bürgerinitiativen unterstützen wird.

„Es ist ein Stück aus dem Tollhaus: Da will der Minister mit großem Getöse einen Windpark eröffnen und plötzlich wollen eine Woche vorher Regierungspräsidium und Ministerium festgestellt haben, dass etliche Hektar Wald mehr abgeholzt wurden, als genehmigt waren. Die Bauarbeiten für die 200 Meter hohen Anlagen liefen über viele Monate und waren den Behörden längst bekannt. Die Wahrheit ist: Minister Al-Wazir kneift angesichts der Bürgerproteste, weil er eingestehen muss, dass die Windkraftkritiker Recht haben und sich angebliche Vorzeigeinvestoren wie Luftstrom offenbar überhaupt nicht um Auflagen und Genehmigungen scheren, erklärte der FDP-Politiker.

„Wenn die zuständigen Landesbehörden schon nicht eingreifen, wenn hektarweise Wald rechtswidrig gerodet wird, was sind dann Auflagen bei Genehmigungen von Windrädern, zum Beispiel zum Schutz von Greif- und Zugvögeln überhaupt wert? Den I-Punkt auf das PR-Desaster des Ministers setzt die CDU in Freiensteinau. Die Christdemokraten rufen alle Bürger zur Teilnahme an der geplanten Protestveranstaltung unter dem Motto „Rote Karte für Al-Wazir“ auf, was ich inhaltlich sehr gut nachvollziehen kann. Das sagt aber auch viel über den Zustand der Koalition von CDU und Grünen, die in zentralen Fragen wie der Energiewende immer mehr auseinanderdriften“, so Rock. +++ fuldainfo